18. 10. 2022 Unsere Schulen - die Studie des IQB bringt es an den Tag

Das Institut für Qualitätsentwicklungswesen im Bildungswesen (IQB) hat – wie schon 2011 und 2016 – zum drittem Mal eine Studie veröffentlicht, in der überprüft wird, wie die Viertklässler die bundesweit geltenden Standards in den Fächern Deutsch und Mathematik erreichen.

Im Vergleich zur letzten Datenerhebung 2016 ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die den Regelstandard in den Kompetenzbereichen Lesen, Zuhören und Orthografie sowie Mathematik erreichen, 2021 im Schnitt zwischen 8 und 10 Prozent gesunken. Gleichzeitig hat der Anteil der Kinder, die am Ende der vierten Klasse den Mindeststandard verfehlen, in allen Bereichen zwischen 6 und 8 Prozentpunkten zugenommen.

Schlimme Zahlen, aber die Studie lässt auch Hoffnung erkennen, indem sie die einzelnen Bundesländer miteinander vergleicht und damit den schlechteren die Chance gibt, bei den besseren Ländern zu lernen.

Wie schon 2011 und 2016 liegen die Länder Bayern und Sachsen an der Spitze, während Brandenburg, Berlin und Bremen ganz hinten zu finden sind. Aber statt in sich zu gehen und über die offensichtlichen Mängel nachzudenken, wendet man den Gehirnschmalz dazu auf, Entschuldigungen für das schlechte Abschneiden zu finden. Da werden der Zeitpunkt der Datenerfassung entschuldigend ins Feld geführt ebenso wie der Anteil der Schüler nicht-deutscher Herkunft. Und selbstverständlich Corona, das für alles herhalten muss, was zur Zeit in Deutschland nicht läuft. Als ob es Corona und Ausländerkinder nicht auch bei den Spitzenreitern geben würde!

Nur die Lehrer selbst stehen – wie immer - außerhalb jeder Kritik, wird doch die Studie von Lehrern erstellt und begleitet.  Wie sieht es denn mit ihren Pflichtstunden und den Nebenaufgaben aus, die auf die Zahl der Pflichtstunden angerechnet werden? Oder dem Krankenstand, der auf das Berufsethos schließen lässt? Aber in den Schulen richtet sich aller zuvörderst nach den Lehrern, und so ist es kein Wunder, dass in gleichem Maße, wie die schulische Qualität sinkt, die Besoldung der Lehrer steigt. Und warum die Lehrer in Brandenburg an Grundschulen nur 27 Unterrichtsstunden zu geben brauchen, während in nahezu allen Ländern 28 Stunden Pflicht sind, kann auch nur die Lehrergewerkschaft GEW begründen

Leider macht die Studie keine Angaben über die Zahl der ausgefallenen Unterrichtsstunden und damit korrelierend  den Krankenstand bei den Lehrern! Oder den Ausfall wegen Klassenfahrten und anderen nebenschulischen Gründen wie Schulfeste, Theateraufführungen usw.  

Kurzum: Die Studie war wieder einmal wichtig, aber die Selbstkritik von Politik und Schule kommt zu kurz! Kein Wunder, denn letztlich bezahlen die die Studie.