11. 4. 2022 Sonnenblumenöl ist aus

ALDI und Co. haben am vergangenen Montag gemeinsam die Preise erhöht, natürlich unabgesprochen. Auch gibt es - genauso unabgespochen - in den Läden kein Sonnenblumenöl mehr. Wo das früher in den Regalen stand, gähnt uns heute eine leere Palette entgegen.

Natürlich hat der Ukraine-Krieg die Schuld daran, sagen der Handel. Die bis an den Horizont reichenden Weizen- und Sonnenblumenfelder werden jetzt umkämpft, und Herstellung, Verpackung und Versand sind in den Kriegswirren nur bedingt möglich. Und wo der Krieg als Ausrede nicht herhalten kann, werden die leeren Regale auf die Hamstermentalität der Kunden geschoben

Wahrscheinlich werden wir nur schichtweg an der Nase herumgeführt. Denn das Sonnenblumenöl, das heute in den Regalen der deutschen Einzelhändler stehen müsste, ist im vergangenen Jahr geerntet, verarbeitet und in Flaschen abgefüllt worden. Wo sind die Flaschen geblieben? Denn damals lag der Ukraine-Krieg noch in weiter Ferne und war für Normaldenkende kaum vorstellbar.

Außerdem gab und gibt es auch in Deutschland und anderen mitteleuropäischen Ländern viele Sonnenblumenfelder, so dass wir wahrlich nicht auf Russland oder die Ukraine angewiesen sind. Man darf vermuten, dass der Handel das Öl hortet, um es in Kürze zum doppelten Preis wieder auf den Markt zu werfen! Jeder Krieg hat eben seine Kriegsgewinnler – hier sei nur an die Benzinpreise erinnert! Soweit zum selbstlosen Handel in Deutschland!

Glücklicherweise sind Rapsöl oder Olivenöl vorhanden. Und zum Braten kann man auch Fett nehmen. Wenn das Sonnenblumenöl wieder im Laden auftaucht, sollten wir Verbraucher an unsere uneigennützigen Händler denken und auf das Öl dankend verzichten, bis es in den Regalen ranzig  wird.