13. 2. 2022 Sexistische Werbung – nicht mehr in Potsdam
Die Stadt Potsdam und ihre kommunalen Unternehmen sollen energischer gegen diskriminierende und sexistische Werbung bei Firmen vorgehen, die in städtischem Auftrag tätig sind. Einen entsprechenden Verfahrensvorschlag von 20 weiblichen Stadtverordneten haben die Mitglieder des Hauptausschuss am 9. 2. 2022 abgesegnet. Wie nicht anders zu erwarten, auch mit Zustimmung der Chefin des Rechtsamtes!
Die Initiative der weiblichen Kommunalpolitikerinnen der Fraktionen von SPD, CDU, Grünen, Linken, FDP, Die Andere sowie der Satire-Partei „Die Partei“ umfasst lt. Begründung „Vorurteile und Verhaltensweisen, die Frauen – und Menschen im Allgemeinen (!) - abwerten, verächtlich machen oder auf ihre bloße Sexualität reduzieren“. Firmen sollten sich künftig verpflichten, dass ihre Werbung „den Grundsätze des Deutschen Werberates und den guten Sitten“ entspricht.
Die LHP und ihre eigenen Firmen sollen mit gutem Beispiel vorangehen, aber sie sollen auch keine Handels- oder andere Verträge mit Firmen abschließen, die diese Grundsätze nicht einhalten.
Dass man auf die Beachtung der Grundsätze des Deutschen Werberates dringt, ist zwar richtig, dürfte aber als Beschluss der SVV entbehrlich sein, denn das ist bereits Vorschrift. Bleibt der Passus, dass ihre Werbung nicht „gegen die guten Sitten“ verstoßen darf. Und was das ist, darüber wachen die 20 weiblichen Abgeordneten wie weiland die Suffragetten in England. Sie werden künftig bestimmen, was die guten Sitten sind und dabei u. a. festlegen, wie tief der Ausschnitt oder wie kurz der Rock einer Frau auf einem Werbeplakat sein darf. Und wie verführerisch der Gesichtsausdruck einer Werbe-Ikonen sein darf! Da hätte Brigitte Bardot in Potsdam keine Chance mehr!
Oder ist es gar ein Ärgernis in Form von Rassismus und verstößt gegen die guten Sitten, wenn in der Werbung für Kleidung, insbesondere für weiße oder kolorierte Unterwäsche, überwiegend Frauen mit Migrationshintergrund Werbung machen, bildet doch ihre (dunkel-)braune Hautfarbe einen ästhetischeren Kontrast als die der weißen Hungerleider mit deutscher Abstammung.
Hier waren wieder einmal die Stadtverordneten (m/w/d) päpstlicher als der Papst. Und man darf fragen, warum nur Wieland Niekisch (CDU) und ein Vertreter der AfD den Mut hatten, sich gegen diesen unausgegorenen und nicht zu Ende gedachten Unsinn auszusprechen! Aber der Verfasser dieser Zeilen, früher selbst Stadtverordneter, hätte vermutlich auch den Mund gehalten, statt sich mit dieser geballten Frauen-Power anzulegen.
Drücken wir es lieber mit einem Zitat aus Schillers „Lied von der Glocke“ aus – Nein, nicht „Drinnen waltet die züchtige Hausfrau“, sondern „Da werden Weiber zu Hyänen und treiben mit Entsetze Scherz“