3. 2. 2022 „Sonntagsfrage“ mit Deutschlandtrend in den ARD-Tagessthemen
Zum ersten Mal seit der Bundestagswahl gibt es deutliche Verschiebungen in der Sonntagsfrage, die von Infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend erhoben wird. Auf die Frage, wen würden Sie wählen, wenn am nächsten Sonntag BT-Wahl wäre, kommt die SPD auf 22 Prozent - vier Punkte weniger als Anfang Januar. Die Sozialdemokraten liegen damit erstmals seit August vergangenen Jahres wieder hinter der Union, die aktuell auf 27 Prozent kommt - vier Punkte mehr als im Vormonat.
War es das grottenschlechte Auftreten der Regierungskoalition oder war es die Wahl von Merz, was zu dieser Verschiebung führte? Vermutlich beides, denn der sachliche Arbeiter Scholz ist nun einmal kein Rhetoriker, der das Volk mitreißen kann; seine Art ist eher die eines ruhigen, sachbezogenen Ministerialbeamten, auf den jeder Minister stolz wäre. Und Merz hat – außer seiner Wahl mit unerwartet hoher Zustimmung - noch nichts gebracht, so dass möglichweise die Vorfreude der Unions-Sympathisanten den Aufschwung der CDU/CSU verursacht hat. Insofern ist alles nur eine Momentaufnahme – auf die Wahlergebnisse in den Bundesländern, die in Kürze anstehen, darf man gespannt sein.
Zur Abrundung noch die Ergebnisse der anderen Parteien: Die Grünen und die Linken bleiben bei ihren Ergebnissen der vergangenen Umfrage mit 16 Prozent resp. 5 Prozent; die FDP erreichte 10 Punkte (- 1), und die AfD legte um einen Punkt zu auf zwölf Punkte.
Insgesamt sind 57 Prozent der Befragten mit der Arbeit der Ampelkoalition weniger oder gar nicht zufrieden – das sind 20 Prozent mehr Unzufriedene als im Vormonat.
Auch die führenden Politiker der Ampelkoalition büßten an Zustimmung ein: Mit der Arbeit von Kanzler Scholz waren nur noch 43 Prozent zufrieden (51 % unzufrieden), aber auch Lindner erreichte nur 43 Prozent (- 6), und Habeck landete bei 31 Prozent Zustimmung (- 9). Überraschenderweise legte Annalena Baerbock um 4 Prozent auf jetzt 36 Prozent zu.
Zum Vergleich: Laluterbach steht an der Spitze mit 59 Prozent Zustimmung , verlor aber auch 7 Prozent, während Merz um 5 Prozentpunkte zunahm und bei 37 Prozent Zustimmung landete.
Noch etwas zur umstrittenen Impfpflicht, die beim gemeinen Wähler gar nicht so umstritten ist: Weiterhin wünschen 53 Prozent der Befragten eine Impfpflicht ab 18 Jahren, während eine Pflicht ab 50 Jahren nur von 12 Prozent befürwortet wird. Allerdings spricht sich ein Drittel der Befragte gegen eine Impfpflicht aus.
Die Befragung fand in der Zeit vom 31. 1. – 2. 2. 22 statt. Man darf auf die weitere Entwicklung gespannt sein.