5. 1. 2022 Die Mitglieder der Fördergesellschaft Garnisonkirche gehen auf die Barrikaden

Am 28. 12. 2021 wurde hier an dieser Stelle mit Verwunderung, aber auch mit Verärgerung zur Kenntnis genommen, dass Prof. Dombert, der Vorsitzende der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche (FWG),  mit der Stadt, vertreten durch den OB, und den Nutzern des Rechenzentrums, großspurig „Kultur- und Kreativzentrum“ genannt, einen Kompromiss geschlossen hat, auf den er besonders stolz war. Ein Beweis für die Qualität des Kompromisses sei, rühmte er sich seinerzeit in der Presse, dass niemand damit zufrieden sei.

Unglaublich, aber wahr: In dem Kompromiss wurde auf den Bau des Kirchenschiffs verzichtet

Ist es da ein Wunder, dass die Mitglieder der Fördergesellschaft, die sich für den Wiederaufbau der Garnisonkirche einschließlich Turm und Kirchenschiff engagiert hatten, darüber zutiefst erzürnt sind? War doch ihr Bestreben seit vielen Jahrzehnten, die durch den Krieg beschädigte und durch die DDR gesprengte Garnisonkirche, ein Wahrzeichen unserer Stadt Potsdam, in alter Schönheit wieder auferstehen zu lassen.
Neben Großspendern wie der Bundesrepublik Deutschland haben viele Potsdamer tief in die Tasche gegriffen und ihr Scherflein dazu beigetragen, dass genügend Geld für dieses Vorhaben zusammen kam. Und das auch dann, wenn ihnen der Geldbetrag sichtlich schwer fiel!

Nach Mitteilung von Mitteschön fordern nunmehr 55 Mitglieder der Fördergesellschaft die Abberufung von Prof. Dombert, da dieser als Vorsitzender gegen die Satzung verstoßen habe, die den Wiederaufbau der Garnisonkirche als Satzungszweck expressis verbis nennt. Denn am 15. Januar 2004 hatten mehr als 100 Persönlichkeiten aus Brandenburg und Berlin den „Ruf aus Potsdam” unterzeichnet, der zum vollständigen (wörtl.) Wiederaufbau der Potsdamer Hof- und Garnisonkirche aufgerufen hatte. Schirmherren der Wiederaufbau-Initiative waren seinerzeit Bischof Prof. Wolfgang Huber, Ministerpräsident Matthias Platzeck und Innenminister Jörg Schönbohm.

Die jetzige Entwicklung kann man nur zutiefst bedauern, denn sie darf nicht dazu führen, dass sich die Fördergesellschaft wegen einer Eigenmächtigkeit des Vorsitzenden selbst zerlegt.

Auf den weiteren Fortgang darf man gespannt sein. Erste Erkenntnisse dürften heute schon in der Sitzung des Hauptausschusses zu erwarten sein sowie in der Sondersitzung der Fördergesellschaft Mitte des Monats Januar 2022.