29. 11. 2021 Die Geldentwertung nimmt weiter zu

Im November betrug lt. Statistischem Bundesamt die Teuerungsrate – und damit die Inflation - 5,2 Prozent. Wie das im neuen Jahr aussehen wird, wenn die Steigerung der Energiepreise in voller Höhe durchschlägt, und damit auch die Herstellungskosten der Waren, kann man sich denken.

Wie da die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes der Länder am heutigen Tage in Potsdam einer Tariferhöhung von 2,8 Prozent (und dann erst ab 1. 12. 2022) mit einer Laufzeit von zwei Jahren zustimmen konnten, wissen auch nur die gut dotierten Gewerkschaftsbosse selbst. Hoffen wir, dass die anderer Gewerkschaften bei künftigen Tarifverhandlungen weitsichtiger sind!

Zurück zu Geldentwertung: Einen Teil des Anstiegs führt die Bundesbank auf Sondereffekte wie die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer im Jahr 2020 zurück. Jetzt gelten wieder die alten Steuersätze. Das hat zwar nur einen sehr kleinen Anteil, aber man hat einen Schuldigen, für den niemand die Verantwortung zu übernehmen braucht.

„Die Steigerung kommt wahrscheinlich jetzt schon, obwohl die kräftig gestiegenen Marktnotierungen für Erdgas vermutlich zum Großteil erst nach dem Jahreswechsel an die Verbraucher weitergegeben werden", schrieb die Notenbank. Ihre Experten rechnen damit, dass die Teuerungsrate trotzdem in den Monaten des kommenden Jahres nach und nach wieder abnimmt. „Sie könnte aber noch für längere Zeit deutlich über 3 Prozent bleiben."

Das Geldvermögen der Bundesbürger setzt sich zusammen aus Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen, also auch Omas Sparstrumpf. Es wird vom Statistischen Bundesamt 2020 mit 7,325 Billionen Euro (Stand 2. Quartal 2021) angegeben, hat aber bei fünf Prozent Teuerungsrate (= Geldentwertung) bereits um ca. 366 Mrd. Euro abgenommen! 

Bei der Staatsverschuldung ist es ähnlich schlimm: Sie beträgt (Stand heute) 2,355 Billionen Euro und steigt pro Sekunde um 8.740 Euro.

Die Europäische Zentralbank strebt für den Währungsraum der 19 Euro-Länder eine jährliche Teuerungsrate von 2 Prozent an und ist bereit, ein moderates Überschreiten dieser Marke zu akzeptieren. Aber sie lässt sich nicht zu einem rascheren Ende der Politik des billigen Geldes drängen. Dahinter stecken die nationalen Regierungen, die so sehr verschuldet sind, dass sie sich Zinsen selbst im kleinsten Bereich gar nicht leisten können.

Die EZB  wird damit weiter Geld drucken und auf den Markt werfen. Dabei weiß jeder Volkswirtschaftsstudent im ersten Semester, dass der Geldwert abhängig ist von der Geldmenge und der Umlaufgeschwindigkeit.

Die Geldentwertung und die Inflation werden damit weiter fortschreiten, vor allem zu Lasten des „Kleinen Mannes“! Für die Feministen: Damit sind auch die Frauen gemeint!