6. 11. 2021 Impfverweigerer in den Gesundheitsberufen
Eigentlich ist es unverständlich: wir kommen von einer epidemischen Infektionslage in die nächste, und trotz der immer höheren Zahlen von Inzidenzen tönen alle Politiker unisono, eine Impfpflicht werde es nicht geben. Nicht einmal bei den Berufen, die mit unseren Alten oder Kranken tagtäglich zu tun haben, also bei den Mitarbeiter/-innen in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Altenheimen können sie sich zu einer Impfpflicht durchringen! Das kann man nur als stur und verantwortungslos bezeichnen.
Die letzten Fälle hier in Brandenburg sprechen Bände! Allein in einem Seniorenheim im Landkreis Barnim haben sich mindestens 42 Bewohner und 15 Mitarbeiter angesteckt, und es gab 14 Tote, wie der SPIEGEL mitteile! Leider ist das kein Einzelfall: in Heimen in Zell am Main gab es sieben Tote, in Norderstedt acht und in Osthofen (Rheinland-Pfalz) gar zwölf!
Dass, wie sich jetzt herausstellte, von den Mitarbeitern im Barnimer Heim nur ca. 50 Prozent geimpft waren, verschlägt einem die Sprache! Insofern kann man über weitere Fälle in Senioren- und Pflegeheimen nur mutmaßen!
Und wieder wird entschuldigend gesagt, eine Impfung sei ein „höchst persönliche Entscheidung“, man könne niemanden dazu zwingen!
Allerdings: nicht völlig ohne Grund befürchten die Verantwortlichen, dass sich Pfleger (m/w/d), die sich partout nicht impfen lassen wollen, nach einem anderen Beruf umsehen, wenn sie zur Impfung gezwungen würden. Aber es geht nicht allein um die Pflegekräfte, zu den Mitarbeitern zählen auch die Putzfrauen und -männer, die Küchenhilfen und das Verwaltungspersonal.
Wenn die impfunwilligen, unverantwortlichen Mitarbeiter mit Kündigung drohen, dann dürften sie eh für ihren Beruf nicht geeignet sein. Da hilft nur eines: Wir brauchen eine Impfpflicht für alle, für alle Menschen und für alle Berufe (soweit nicht gesundheitliche Gründe dagegen sprechen)! Dann ist ein Ausweichen in andere Berufe nicht mehr möglich - unabhängig davon, dass auch in den anderen Berufen mehr Schutz entsteht.
Aber unsere Politiker. die Kanzlerin vornweg und Gesundheitsminister Spahn als treuer Gefolgsmann hinterher, schrecken trotz der bedenklichen Entwicklung wie auch die Vertreter der anderen Parteien („Wenn es die Kanzlerin sagt, wird es wohl stimmen!“) vor einer allgemeinen Impfverpflichtung zurück.
Und das, obwohl die Rechtslage nach dem Infektionsschutzgesetz eine allgemeine Impfpflicht zulässt und eine Mehrheit der Bevölkerung (57 Prozent) nach den aktuellen Umfragen dafür ist.
Bisher 92.000 Tote durch oder mit Corona sprechen eine deutliche Sprache! Bei der D-Variante der Viren sind wir schon, und auf wie viele andere wollen wir noch warten, bis endlich mit energischen Maßnahmen dem Spuk ein Ende bereitet wird?