6. 8. 2021 Immer wieder die Seenotretter
Sie kreuzen immer noch vor der libyschen Küste. Sie heißen Alan Kurdi, Ocean Viking oder Sea-Watch oder Sea-Eye 3 und/oder 4 und sind immer auf der Suche nach Menschen, die man aus Seenot retten kann. Böse Zungen (z. B. der frühere italienische Innenminister Salvini) behaupten, dass sie sich dabei sogar mit den Schleppern abstimmen. Ob das neue Schiff der Evangelischen Kirche auch schon dabei ist, ist unbekannt. Von der Aufnahmekapazität her soll die Sea-Eye-4 das bisher größte Schiff vor der nordafrikanischen Küste werden.
An dieser Stelle haben wir Potsdamer Demokraten schon oft warnend den Finger gehoben, denn normalerweise bringt man Personen in Seenot zum nächstgelegenen Hafen; aber die Seenotretter transportieren sie weit über das Meer nach Europa – es geht ihnen eben nicht vordergründig um die Rettung von Menschenleben, sondern hauptsächlich um die Beihilfe zur illegalen Einreise.
Ausgerechnet eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag hat im vergangenen Jahr ein paar Daten ans Licht gebracht, die deutlich zeigen, dass die Mehrzahl der Geretteten keinerlei Chance auf ein normales Leben in Deutschland hat. Das Ergebnis der Rettung endet regelmäßig beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge oder im Saal des für Asylverfahren zuständigen Verwaltungs-Richters. Dort stehen nun Asylbewerber, die Jahre ihres Lebens verloren haben und keine Chance haben, in der deutschen Gesellschaft Fuß zu fassen, denn ihr Asylantrag wurde abgelehnt. Als Folge werden sie entweder abgeschoben oder auf Basis irgendwelcher Gründe geduldet, bleiben aber ohne jede Sicherheit, auf die man seine Zukunft planen kann. Sie sind Sozialfall, Empfänger von Leistungen, die von Steuerzahlern finanziert werden. Die Spenden-Empfänger auf ihren Schiffen im Mittelmeer interessiert das wenig. Sie sind mit sich im Reinen und halten sich vermutlich wirklich für die einzigen Gutmenschen.
Die Antwort der Bundesregierung ist ein Indiz dafür, dass im Mittelmeer keine Flüchtlinge und mehrheitlich keine Asylberechtigten aus Seenot gerettet werden. Die Mehrzahl der Geretteten kommt aus dem Sudan oder Eritrea, aus Nigeria, Kamerun und dem Senegal, aus Ländern, die ihnen keinen Grund geben, um als Asylbewerber in Deutschland anerkannt zu werden. Lediglich Homosexualität ist für sie ein Asylgrund in Deutschland, denn die steht in vielen vor allem muslimischen Ländern unter Strafe.
Schauen wir uns die Zahlen in der Antwort einmal genauer an: 502 Flüchtlinge sind nach Deutschland gekommen. 458 haben bislang einen Asylantrag gestellt, davon wurden bisher sieben Personen, in Worten: SIEBEN, als Flüchtlinge anerkannt. 205 Asylanträge wurden beschieden, 125 davon (61%) wurden abgelehnt. Die guten Menschen, die sich im Mittelmeer produzieren, importieren somit Menschen, von denen schon bei Aufnahme klar ist, dass sie keinerlei Chance haben, in der deutschen Gesellschaft Fuß zu fassen. Im besten Fall für sie werden sie schnell wieder abgeschoben, im ungünstigsten Fall sind sie dazu verdammt, ein Leben ohne Perspektive mit prekärem rechtlichen Status in einem Land zu führen, in dem sie keinerlei Möglichkeit haben, jemals Fuß zu fassen.
Die Seenotretter interessiert das nicht, sie suhlen sich als Menschenretter in ihrer eigenen Gutheit. Was aus den Geretteten wird, das trübt nur ihren Heiligenschein. Man bewahrt Menschen in Seenot davor, eine Wasserleiche zu werden und macht sie zu sozialen Leichen mit langem Siechtum als Belohnung dafür, dem Tod entgangen zu sein. Indes gäbe es kaum Migranten, die versuchten, das Mittelmeer zu überqueren, wenn nicht die Aussicht vorhanden wäre, von einem Seenotretter gerettet zu werden.
Wer sich vor diesem Hintergrund für einen guten Menschen hält, weil er Menschen im Mittelmeer aus Seenot rettet, dem scheint jedes Maß verloren gegangen zu ein.
Die Rettung und das Rettungsunternehmen werden medial inszeniert, denn man lebt von Spenden (oder von Kardinal Marx und der katholischen Kirche). Jeder Gerettete, der zur besten Sendezeit über die Mattscheibe flimmert, ist bares Spendengeld wert. Also werden Menschen aus Seenot gerettet, in die sie sich nie begeben hätten, hätten sie nicht die begründete Erwartung auf Seenot-Rettung haben können. Sie werden gerettet, nach Italien gebracht oder nach Malta, oftmals nach einer aufsehenerregenden Irrfahrt von einem die Einfahrt verweigernden Hafen in den nächsten. Auch das ist bares Spendengeld wert. Irgendwann dürfen die Geretteten dann an Land, und damit haben sie ihren Zweck für die Seenotretter erfüllt.
Was aus den Geretteten wird, ist nicht mehr deren Sache. Die Geretteten werden zu Kostgängern der vermeintlich reichen Gesellschaften, die sich die Aufnahme leisten können – das haben diejenigen befunden, die die Kosten anderen, ohne sie zu fragen, aufladen.