14. 5. 2021 Die Inflation kommt – hoffentlich nur schleichend
Ja, die Inflation kommt! Jeder Student der Volkswirtschaft lernt schon im ersten Semester, dass der Geldwert abhängig ist von der Geldmenge und der Umlaufgeschwindigkeit. Mit der Geldmenge, die die einzelnen Euro-Staaten einschl. Deutschland und die EU als Schulden aufgenommen und in den Wirtschaftskreislauf gepumpt haben, ist derartig viel Geld im Umlauf, dass eine mehr oder minder große Inflation nur die logische Folge ist.
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, ist die Inflationsrate in Deutschland im April 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,0 Prozent gestiegen. Haben Sie in dieser Zeit eine Einkommenserhöhung von 2,0 Prozent erhalten? Wenn nicht, hat Ihr Netto-Einkommen um diesen Prozentsatz abgenommen.
Eigentlich ist das nichts Überraschendes. Die Kosten für Benzin, Heizung und sonstige Energien sind deutlich gestiegen, aber auch Aldi und Co. haben zugeschlagen! Schauens Sie sich ´mal die Preise für Brot, Butter oder Milch genauer an!
Da darf man fragen, wer denn eigentlich die Preistreiber sind. Natürlich sind es auch die Hersteller der Waren und die Händler, die gern auf den Zug aufspringen und noch schnell auf eh schon steigende Preise eins draufschlagen. Nehmen Sie als Beispiel das Benzin: Die CO2-Abgabe hätte eine Erhöhung von ca. 7 Cent pro Liter Kraftstoff zur Folge haben dürfen – tatsächlich sind die Preise um ein Mehrfaches gestiegen
Aber der wahre Preistreiber ist der Staat, der mit der CO2-Steuer alle Nutzer von Energie zur Kasse bittet. Das sind in erster Linie die Unternehmen, die keine Ware ohne Energie herstellen können und diese zusätzlichen Ausgaben in die Kalkulation der Verkaufspreise aufnehmen müssen. So zahlt letztlich der Endverbraucher auch diese neue Steuer. Aber es sind vor allem die Häusle-Bauer, die kochen und heizen müssen, sowie die Autofahrer, die zur Arbeit fahren müssen und oftmals keinen adäquaten ÖPNV in der Nähe haben. Kurzum, es trifft uns alle, die einen mehr und die anderen noch mehr!
Bereits im ersten Jahr der Einführung dieser neuen Abgabe (25 Euro pro Tonne CO2) steigen die Preise bis April um 2 Prozent, Und wie sieht es in der Zukunft aus? Bis zum Jahr 2026 steigt der Preis pro Tonne CO2 auf 55 Euro, danach wird er frei ausgehandelt.
Die Preissteigerungen kann sich jeder selbst ausrechnen – aber man kann sich auch ausrechnen, wie hoch die Einkommenssteigerungen (Lohn.- und Gehaltserhöhungen) sein müssen, damit das ein Nullsummenspiel wird. Auf die kommenden Lohnverhandlungen darf man gespannt sein.
Retten wir Deutschen damit die Umwelt, an deren Schädigungen wir mit knapp über zwei Prozent weltweit beteiligt sind? Wenn wir sie schon nicht retten können, wollen wir wenigstens alles dafür getan haben! Notfalls wählen wir sogar die Grünen!
Fassen wir zusammen: Die Inflation kommt – hoffentlich nur schleichend, damit wir nicht ein zweites 1923 erleben müssen, an deren Ende die Ersparnisse weg waren, die Wirtschaft am Boden lag und die Rentenmark eingeführt wurde.