13. 2. 2021 Die Bundesbürger begrüßen mit deutlicher Mehrheit die Lockdown-Maßnahmen

Der FORSA-Chef Prof. Manfred Güllner hat sich geäußert, ja sogar äußern müssen. Weiß er doch mit seinem Meinungsforschungsinstitut am besten, wie die Stimmung in der Bevölkerung ist. Naja, gelegentlich tappen auch Meinungsforschungsinstitute daneben, vor allem wenn es um Wahlvorhersagen geht.

Aber bei den Zustimmungswerten der Menschen in unserem Lande zu den Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie geht es nicht um einzelne Prozentpunkte wie bei Wahlen, wenn die Fünf-Prozent-Hürde von einer kleineren Partei genommen wird (oder auch nicht), sondern um Mehrheiten, bei der jede Partei vor Freude an die Decke springen würde, wenn sie sie erreichte.

So zeigt das kontinuierliche FORSA Corona-Monitoring, dass seit Ausbruch der Pandemie auch im neuen Jahr immer eine große Mehrheit der Bundesbürger (zwischen 70 und 75 Prozent) die  Maßnahmen für angemessen oder sogar für nicht weitgehend genug hält.

Demgegenüber wird von einzelnen Medien, zum Beispiel den Nachrichten- oder gar Sondersendungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens oder dem Tagesspiegel, berichtet, dass die Zustimmung der Bevölkerung zu den Maßnahmen „bröckele“ und „das Vertrauen in die Politik sinke“. Zumal sie überproportional den Kritikern der Maßnahmen Gelegenheit zur Darstellung ihrer Sicht der Dinge geben. Doch das stimmt nicht mit den tatsächlichen Einschätzungen der Gesamtheit der Bürgerinnen und Bürger überein.

Auch die jetzt beschlossene Verlängerung des Lockdowns halten – wie die FORSA-Umfrage für die Mediengruppe RTL am Tag nach den Beschlüssen zeigt – fast drei Viertel (72 Prozent) für richtig. Lediglich die Anhänger der FDP und der AfD sehen mehrheitlich (66 bzw. 84 Prozent) die Verlängerung kritisch. Ob diese Parteien sich damit ihr eigenes Grab für die nächsten Wahlen graben? So manchen würde es freuen!

Übrigens: Bei aller Sympathie für die FDP ist es schon erstaunlich, wieviel Luft der rhetorisch geschickte Parteivorsitzende Lindner um die Ecke schaufelt. Hauptsache er sagt etwas; der Inhalt ist ebenso wenig wichtig wie Sachargumente.

Kritisch sehen allerdings die Bundesbürger, wie die Maßnahmen zustande kommen. Kritisiert wird vor allem die Uneinigkeit der Bundesländer. So hätten es aktuell 58 Prozent der Bundesbürger für besser gefunden, wenn man sich bei der Öffnung von Kitas und Schulen auf ein bundesweit einheitliches Verfahren geeinigt hätte.

Die schon vor Corona recht große Unzufriedenheit mit dem föderalen Schul- und Bildungssystem dürfte damit weiter steigen.