7. 2. 2021 Der BER sollte sich schämen

Das Bundesligaspiel am 5. 2. 2021 gegen Hertha BSC war extra vorverlegt worden, damit der FC Bayern im Anschluss rechtzeitig zur Club-WM nach Doha fliegen konnte. Gegen die Hauptstädter gewannen die Münchner dann auch erwartungsgemäß - doch auf dem Rollfeld des BER stießen sie an ihre Grenzen. Und zwar um genau drei Minuten, nachdem das Nachtflugverbot in Kraft getreten war.

Hier gerieten sie offensichtlich an einen – wie der Volksmund sagt – „Korinthenkacker“ im Tower. Drei Minuten sind drei Minuten – und das gilt auch für die Stars von Bayern München. Also verweigerte der kraft seiner Wassersuppe den Start, und die Bayern mussten wegen fehlender Starterlaubnis die Nacht in Schönefeld verbringen.

Auch das Brandenburger Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung sah sich außerstande, die Bitte um Startfreigabe für den Flug des FC Bayern München nach Katar um 00.03 Uhr zu erfüllen. Ausnahmen von der Nachtflugbeschränkung können von dem Ministerium zwar erlaubt werden. Ein solcher, spät in der Nacht gestellter Antrag auf die Befreiung vom Nachtflugverbot habe aber nicht erteilt werden können, hieß es in der Mitteilung vom Samstag. "Ausnahmegenehmigungen werden in begründeten Einzelfällen insbesondere dann erteilt, wenn ein erhebliches öffentliches Interesse gegeben ist, welches die Durchführung eines Fluges notwendig macht oder der Flug für die Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich ist", hieß es in der Mitteilung.

Juristisch haben der Flughafen und das Ministerium Recht. Ein Ruhmesblatt war es trotzdem nicht.

Oder war alles nur die Rache eines Hertha BSC-Fans im Tower? Der sei getröstet: Gegen Bayern München zu verlieren, ist keine Schande. Dass es nur ein 0 : 1 war, dürfen sich Hertha BSC und Pal Dardai durchaus als Erfolg anrechnen.

Aber es darf die Frage gestellt werden, wie denn die Flughafen-Bediensteten mit „Normal“- Kunden umgehen. Wenn man schon Jahre zu spät öffnet und zum Gespött der gesamten fliegerischen Welt wird, sollte man wenigstens mehr Kundenfreundlichkeit an den Tag legen.

 Und wie wäre es mit einer öffentlichen Entschudigung?