2. 1. 2021 Bundesnetzagentur hat die Daten zum Im- und Export 2020 von Strom veröffentlicht
Die Bundesnetzagentur veröffentlichte heute am 2. 1. 2021 die Strommarktdaten für das Jahr 2020. Damit hat sie vermutlich die schnellste Presseveröffentlichung der Jahresdaten 2020 geschafft – einerseits ein Lob dafür, andererseits wird man auch die Jahres-Daten anderer Organisationen kritisch betrachten müssen.
Stolz teilt sie mit, dass der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms im Jahr 2020 bei 49,3 Prozent (2019: 46,1 Prozent) lag. Den größten Beitrag dazu leisteten Windkraftanlagen mit 27,4 Prozent – vor allem an Land. Daneben deckten Photovoltaik 9,7 Prozent ab; weitere 12,2 Prozent entfielen auf Biomasse, Wasserkraft und sonstige Erneuerbare.
Die Erzeugung aus konventionellen Energieträgern (Kohle, Gas und Atomenergie) betrug insgesamt 259,2 TWh, also 50,7 Prozent. Im Vergleich zu 2019 ging sie um 12,2 Prozent zurück, was natürlich darauf zurückzuführen ist, dass Steinkohle-, Braunkohle- und Kernkraftwerke sukzessive vom Netz genommen werden.
Insofern ist ein Blick auf den grenzüberschreitenden Stromhandel wichtig. Hier war im Jahr 2020 Deutschland erneut Netto-Stromexporteur: Es gab einen Export von 52,5 TWh (2019: 59,4 TWh).
Aber der Import mit einer Steigerung auf 33,6 TWh (2019: 24,2 TWh) gibt zu denken. Wir nehmen die entsprechenden Kraftwerke vom Netz, darunter die Kernkraftwerke mit der saubersten Energie-Erzeugung, führen aber Unmengen an Strom aus den Nachbarländern ein, darunter aus Polen mit seinen Kohlekraftwerken und aus Frankreich resp. Belgien mit seinen Atomkraftwerken.
Werfen wir noch einen Blick auf die Preise: Lt. Bundesnetzagentur betrug der durchschnittliche Großhandelsstrompreis 30,47 € pro Megawattstunde (MWh) und lag damit ca. 7 Euro unter dem Vorjahres-Strompreis. Umgerechnet auf eine Kilowattstunde, die wir von unserem Stromanbieter beziehen, macht das einen Preis von 0,03047 € aus.
Und nun schauen Sie ´mal auf Ihre Stromrechnung, wieviel Ihnen als Endverbraucher für eine Kilowattstunde, also den tausendsten Teil einer Megawattstunde, in Rechnung gestellt wird. Bei mir – Stromlieferant ist die EWP - sind es 32,82 Cent, also mehr als das Zehnfache!
Warten wir ´mal auf die Jahresdaten der EWP. Vielleicht können wir dort feststellen, wo die Differenz geblieben ist.