27. 12. 2020 CO2-Rückgang während der Pandemie

Im Corona-Jahr 2020 ist nach den ersten Veröffentlichungen der weltweite Ausstoß von CO2 (Kohlendioxid) um 2,4 Milliarden Tonnen gesunken.

Bei einem Gesamt-Ausstoß von insgesamt 36,5 Mrd. Tonnen weltweit scheint das nicht viel. Allerdings sind das ca. 6,57 Prozent, und die haben uns den vereinbarten Klimazielen ein deutliches Stück näher gebracht. Man sollte das auch in Relation sehen zum CO2-Ausstoß des Industrie-Standorts Deutschland, der 2,08 Prozent des weltweiten Ausstoßes zu verantworten hat. Corona hat also das 3,5-Fache des deutschen Anteils bewirkt.

An dem Rückgang ist auch der Luftverkehr beteiligt. Lt. Umweltbundesamt betrug 2018 der Anteil der CO2-Emissionen der Luftfahrt am weltweiten CO2-Ausstoß 2,83 Prozent (neuere Zahlen liegen mir nicht vor), also mehr als die Industrie-Nation Deutschland. Das muss man sich in der Realität vorstellen, wieviel Dreck der weltweite Luftverkehr auf uns niederrieseln lässt!

Zugegeben, Deutschland mit 2,08 Prozent Anteil am weltweiten CO2-Ausstoße ist im Vergleich zu China mit 28,03 Prozent oder den USA (15,9 Prozent) oder Indien eines der „harmloseren“ Länder – in Relation zur Weltbevölkerung von ca. 8 Mrd. Menschen stellen wir ca. 83 Mio. Deutsche einen Anteil von 0,96 Prozent der Bevölkerung dar, verursachen aber 2,08 Prozent des Kohldioxids.

Ursache dafür ist der Exportüberschuss der Deutschen Wirtschaft. Mit anderen Worten: Weil wir deutlich mehr Waren herstellen als wir selbst benötigen, verursachen wir auch mehr CO2. Und wenn wir es nicht täten? Dann machten das die anderen Länder, vielleicht sogar diejenigen, die unsere Waren importieren. Anders ausgedrückt: Für den weltweiten CO2- Ausstoß sind nicht die Exportnationen verantwortlich, sondern die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen.

Die 8 Mrd. Menschen auf der Erde müssen essen (= CO2-Ausstoß der Landwirtschaft), müssen mit Kleidung und anderen Waren versorgt werden (=CO2-Ausstoß der Industrie und des LKW-Verkehrs), wollen geheizte Wohnungen und Beleuchtung haben (=CO2-Austoß der Energieversorgung), wollen oder müssen mit dem Auto zur Arbeit fahren (=CO2-Ausstoß des PKW-Verkehrs) und sie wollen auch einmal Urlaub in einer anderen Gegend machen (=CO2-Ausstoß der Touristik-Unternehmen). Wollen wir diese Grundbedürfnisse bestimmten Völkern oder Menschen versagen?

Während der Pandemie ist vieles eingeschränkt worden mit der Folge des eingangs erwähnten Rückgangs des CO2-Ausstoßes. Nun hoffen wir alle auf die Wirkungen des Impfstoffs, und dann geht es wahrscheinlich so weiter wie früher. Aber es ist durchaus möglich, dass ein Umdenken einsetzt. Brauchen wir wirklich alle paar Jahre ein neues Auto, neue Kleidungsstücke oder neue Möbel?
Es geht auch anders, hat uns die Pandemie gelehrt!

Man sollte noch einen zweiten Gedankenschritt gehen: Haupt-Ursache des CO2-Ausstoßes und damit des Klimawandels ist letztlich die Zahl der Menschen auf unserem Planeten.

Hier muss angesetzt werden! China mit seiner Ein-Kind-Politik hat es vorgemacht.