24. 12. 2020 Die Finanzen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Der GEZ-Etat der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten ARD, ZDF und Deutschlandradio betrug im Jahr 2003 4,3 Milliarden Euro und im 2015 5,5 Milliarden Euro. Für das Jahr 2018 verbuchte der Beitragsservice 8,008 Milliarden Euro und für 2019 die Summe von 8,068 Milliarden Euro. [1]

Zugegeben, nicht alles kommt den Sendern zugute, auch z. B. die Landes-Medienanstalten werden davon unterhalten.

Das Geld kam von  insgesamt 45.820.321 Beitragszahlern, woraus sich bei einem Anstieg der geplanten 0,86 Euro für das Jahr 2021 eine Summe von 472.865.713 Euro errechnet.

Zu den GEZ-Einnahmen kommen noch die Werbe-Einnahmen des ÖRR von geschätzt ca. zwei Mrd. Euro hinzu, so dass wir aktuell bei knapp 10 Mrd. Euro pro Jahr sind.

Wenn jetzt Tom Buhrow, der primus inter pares der Intendanten der ARD-Sender, gegen das Parlament in Sachsen-Anhalt wettert, dann scheint er sich und die öffentlich-rechtlichen Sender ein bisschen zu überschätzen, zugleich aber die öffentliche Meinung gegen sie zu unterschätzen.
Dass er zugleich gegen das Bundesverfassungsgericht Position bezieht, weil das den Antrag der Sender auf Eilentscheidung abgelehnt hat, dann maßt er sich eine Position an, die nicht einmal die Bundesregierung oder der Bundestag einnehmen. Oft genug hat das BVerfG gegen beide geurteilt, gleichwohl hat keiner der gemaßregelten Politiker das unabhängige Gericht seiner Entscheidung wegen angegriffen.

Auch dieses Verhalten ist ein Zeichen dafür, welche Stellung die Presse für sich selbst beansprucht. Sie hält sich nicht mehr für die vierte Gewalt im Staate, sondern offensichtlich für die erste.

Buhrow will, so verkündete er sichtlich verärgert, am Programm kürzen und damit den unbotmäßigen Verbraucher und dessen gewählte Volksvertretung strafen. Auf die Idee, an der Organisation der ARD, den Gehältern sowie den Rücklagen für die Ruhegehälter zu sparen, kommt er nicht.

Schade!



[1] Die Zahlen für die Einnahmen 2018 und 2019 sind der Online-Pressekonferenz des Beitragsservices von ARD, ZDF und Deutschlandradio (ehemals GEZ) am 23. Juni 2020 entnommen, die früheren Daten stammen von statista (deutsches Online-Portal für Statistik).