24. 11. 2020 Corona im Vergleich

Potsdam mit ca. 180.000 Einwohnern hat (Stand heute, 12.18 Uhr) 90.4 bestätigte neue Fälle innerhalb der vergangenen 7 Tage pro 100.000 Einwohner und 51 Tote, die an oder mit Corona gestorben sind.

Diese Zahlen sagen erst einmal recht wenig aus; man muss sie mit denen in anderen Städten vergleichen.

Nehmen wir als Beispiel unsere Partnerstadt Bonn mit ca. 333.000 Einwohnern, also ca. 85 Prozent mehr Menschen. Dort gab es innerhalb der vergangenen 7 Tage 142,9 bestätigte neue Fälle pro 100.000 Einwohner, also ca. 58 Prozent mehr als in Potsdam.
Die Zahl der Menschen, die an oder mit Corona gestorben sind, liegt bei 24 Todesfällen. Und das sind ca. 53 Prozent weniger als in Potsdam.

Fassen wir zusammen: Obwohl die Zahl der Coronafälle in Bonn pro 100.000 Einwohner ca. 52,9 Prozent höher lag als in Potsdam, sind ca. 53 Prozent der Patienten weniger daran gestorben. Oder anders ausgedrückt: Die Gefahr, an oder mit Corona zu sterben, ist in Potsdam mehr als doppelt so hoch wie in Bonn.

Da darf man folgende Fragen stellen:

-           Sind die Rheinländer genetisch besser gegen Corona geschützt als die Preußen?

-          Sind die Ärzte in Bonn besser ausgebildet und kompetenter als in Potsdam?

-          Sind die Krankenhäuser in Bonn besser ausgestattet als in Potsdam?

-          Arbeiten die Gesundheitsämter in Bonn effektiver als in Potsdam?

Die Beantwortung dieser Fragen ist für Nicht-Mediziner bzw. -Insider kaum möglich. Und man sollte sich davor hüten, die Unterschiede auf die umliegenden Landkreise zu schieben, denn was für Potsdam der Landkreis Potsdam-Mittelmark ist, ist für Bonn der Landkreis Rhein-Sieg.

Es bleibt damit die Feststellung, dass das Risiko, in Potsdam an oder mit Corona zu sterben, mehr als doppelt so hoch ist wie in Bonn – und das beunruhigt vor allem die Risiko-Patienten!