16. 11. 2020 Geplante A10-Raststätte „Havelseen“: Grüne unterstützen Kritik der Bürgerinitiative
In unserem Staat kann nichts mehr geplant werden, ohne dass sich gleich eine Bürgerinitiative gründet und dagegen ist. ´Mal sind es seltene Fledermausarten, ´mal Frösche oder anderes Getier; diesmal sind es fruchtbare Böden, Obstwiesen und Brutgebiete, die es zu retten gilt.
Und genauso oft findet sich schnell eine politische Partei, die sich der Sache annimmt. Meist sind das die Grünen oder die SPD, aber letztere kann diesmal nicht, ist sie doch in die Koalitionsdisziplin der Groko in Berlin eingebunden.
Vermutlich hat die SPD seinerzeit dem Plan des Bundesverkehrsministers zugestimmt, mehr Rastplätze an den Autobahnen zu erstellen, weiß doch jedes Kind, dass die Raststätten in der Regel gnadenlos überfüllt sind. Ein Problem vor allem für die Brummi- und Busfahrer, die ja alle 4,5 Stunden eine Pause einlegen müssen und deren tägliche Lenkzeit 9 Stunden nicht überschreiten darf.
Doch das ist den Bewohnern der Umgebung der geplanten Raststätte am westlichen Berliner Ring egal, auch die Tatsache, dass damit Arbeitsplätze geschaffen werden.
Aber es gibt ja noch die Grünen als Unterstützer, ist doch das Auto eh der Intimfeind aller grünen Eiferer! Hoffentlich sind sie hier ehrlicher als bei der Windenergie, die sie zwar abstrakt überall fordern, aber dort, wo Windräder errichtet oder Strom-Trassen geplant werden müssen, sind sie die ersten, die dagegen protestieren.
Die Bürgerinitiativlinge sehen zwar - vielleicht - die Notwendigkeit von Raststätten ein, aber bitte nicht vor ihrer Haustür! Es herrscht das Floriansprinzip: „Lieber Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd andere an!“ Ein frommer Spruch, der sich im Mittelalter zum Schutz vor Feuer und Dürre, heutzutage vor allem bei Windkrafträdern größter Beliebtheit erfreut!
Aber da viele Eiferer in Bürgerinitiativen kirchliche Redensarten nicht kennen, will ich es profan ausdrücken: Bürgerinitiativen sind meist Verfechter von Partikularinteressen – oder noch profaner: in ihnen kommt vielfach ein ausgeprägter Egoismus zum Ausdruck!