5. 11. 2020 Unser Journalisten-Nachwuchs ist linksgrün
Die WELT hat vor ein paar Tagen eine Umfrage unter den Volontären der ARD zu ihrer politischen Einstellung veröffentlicht. Das Ergebnis: 57,1 Prozent von ihnen wählen Grün, 23,4 Prozent wählen die Linken und 11,7 Prozent die SPD. Die Union und die FDP kommen mit 3 Prozent resp. 1,3 Prozent unter „ferner liefen“. In der Summe stehen also 92 Prozent den linksgrünen Parteien nahe. Ausgewogenheit sieht anders aus.
Tröstlich ist, es handelt sich „nur“ um den Nachwuchs. Kommt hier wieder der alte Spruch zum Tragen: „Wer in der Jugend nicht links ist, hat kein Herz. Wer im Alter immer noch links ist, hat keinen Verstand“? Aber man darf auch fragen, welche Bildung die jungen Leute genossen haben. Der Aufbau der Sozialen Marktwirtschaft und des Wohlstands in unserem Land, wofür vor allem CDU und CSU verantwortlich waren, wird nur von 3 Prozent der Befragten gutiert, die Diktatur der DDR findet bei 23 Prozent Anklang. Und dass die Befürworter von Habeck und Baerbock die deutliche absolute Mehrheit bilden, lässt auch einige nicht nur positive Schlüsse zu.
Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass die Beteiligung an der Umfrage nur bei 51,3 Prozent lag. In absoluten Zahlen waren das lediglich 77 Personen, die geantwortet haben. Liegt das daran, dass die ARD stramm in SPD-Hand ist? Denn mit der Zusammensetzung der Rundfunkräte (Gewerkschaften, Kirchen, Sozialverbände, politische Parteien usw.), die die Leitung der Rundfunkanstalten wählen, haben für die Führungsebene nur Personen aus dem linken Lager eine Chance. Oder haben die Volontäre mit anderen Partei-Präferenzen unter diesen Voraussetzungen keinen Mut, ihre Einstellung zu verraten? Gleichwohl, die 48,7 Prozent, die nicht geantwortet haben, lassen hoffen.
Diese heutigen Zahlen korrespondieren mit einer Umfrage von August 2010 unter Politik-Journalisten, also nicht nur der ARD. Damals gaben 36 Prozent von ihnen an, dass sie ihre Parteipräferenzen bei den Grünen sehen, 15,5 Prozent bei der SPD, 9 Prozent bei CDU/CSU, 7 Prozent bei der FDP und 4,2 Prozent bei den LINKEN.
Seitdem gab es mehrere Umfragen mit kleineren Verschiebungen. In ihnen nahmen die Sympathisanten der Grünen im gleichen Maße zu, wie die der SPD abnahmen.
Lassen die Ergebnisse den Schluss zu, dass es sich bei der ARD doch um einen „Rotfunk“ handelt? Und darf man weiter daraus schließen, dass die SPD mit ihrer ddvg und der Madsack-Verlagsgruppe, zu der auch die Potsdamer MAZ gehört, zusammen mit anderen Verlagsgruppen den Blätterwald dominiert? Allerdings ohne großen Erfolg, wie die Umfragewerte der SPD erkennen lassen.
Wie den Wahlergebnissen zu entnehmen ist, hat die Mehrheit der Menschen in Deutschland eine andere politische Einstellung als die Medienvertreter. Da die Journalisten – wie es jetzt en vogue ist - „Haltung“ zeigen, also mit ihrer persönlichen politischen Einstellung nicht mehr hinter dem Berg halten, wird der Auflagenrückgang der Print-Presse verständlich.