28. 9. 2020 Die CDU tut sich schwer - Friederich verliert Kandidatenaufstellung gegen Ludwig

Es war schon eine arge Klatsche, die der mehrjährige Vorsitzende der Potsdamer CDU Götz Friederich gegen die Bundestags- und Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig bei der Wahl zur Kandidatenaufstellung im Wahlkreis 61 hinnehmen musste. Eine knappe Entscheidung für ihn oder für sie hätte man noch verstanden, aber ein Ergebnis von ca. 70 Prozent für Ludwig und ca. 30 Prozent für Friederich bei  203 stimmberechtigen CDU-Anwesenden war dann doch bitter. Lt. Presse war das Ergebnis 138 gegen 60 Stimmen

Lag es daran, dass Götz Friederich kurz vor der Wahl noch einmal in den Urlaub fuhr und Zweifler in Einzelgesprächen nicht überzeugen konnte, zumal man ihm hinter vorgehaltener Hand vorgeworfen hatte, sich zu wenig in die Führung des Kreisverbandes und der Fraktion eingebracht zu haben? Oder war es Mitgefühl für Saskia Ludwig, die seit langem mit der CDU-Spitze haderte, weil sie den Kuschelkurs der Kanzlerin und ihrer Entourage zu den Grünen und Sozialdemokraten nicht mittragen wollte und deshalb in Bund und Land angefeindet wurde?

Denn inhaltlich taten sich die beiden Kandidaten nicht viel, beide werden dem konservativen und wirtschaftsfreundlichen Lager zugerechnet.

Wie auch immer, jetzt kann man nur hoffen, dass das Wahlergebnis nicht wieder den Kreisverband auseinander reißt. Vielleicht lernen die hiesigen Christdemokraten endlich einmal, dass der „Feind“ bei den Mitbewerbern der anderen Parteien zu verorten ist und nicht bei den eigenen Parteifreunden! Zumal die  Mitbewerber im Wahlkreis 61 wie Olaf Scholz, Annalena Baerbock, Linda Teuteberg oder Norbert Müller durchaus zu schlagen sind.

Wie groß die Chancen für Saskia Ludwig sind, hängt auch davon ab, wer die Nachfolge von Götz Friederich antritt, der nach dieser Wahl verkündet hat, dass er bei den nächsten Vorstandswahlen nicht mehr als Kreisvorsitzender kandidieren will. Mit Oliver Nill hat ein kompetenter und durchaus sympathischer Mann seinen Hut bereits in den Ring geworfen, der als Fremder die Chance haben dürfte, die zerstrittenen Flügel der Potsdamer CDU zu einen. Allerdings ist er Offizier bei der Bundeswehr und muss damit rechnen, nach nicht allzu langer Zeit wieder an einem anderen Orte eine Verwendung zu finden. Insofern dürfte auch er nur eine temporäre Lösung sein.