19. 7. 2020 Renaissance der Kernkraftwerke?
Zugegeben: Der Betrieb von Kernkraftwerken ist nicht problemlos. Zwar ist die Atomenergie eine der saubersten Arten der Energiegewinnung, aber die Entsorgung der Brennstäbe ist noch nicht gelöst.
Dass die Merkel-Regierung ausgerechnet den damaligen Tsunami in Asien zum Anlass nahm, sich in Deutschland schnellstmöglich von den Atomkraftwerken zu verabschieden, ist schon ein Stück aus dem Tollhaus. Das wird nicht besser dadurch, indem sie dabei breitflächig von der Presse und vielen anderen Parteien unterstützt wurde.
Dass die benachbarten Länder in Europa, Frankreich an der Spitze, das anders sahen und munter neue Kernkraftwerke ans Netz nehmen, focht Merkel nicht an. Wenn die Presse ihr Beifall zollt, dann macht sie doch alles richtig!
Jetzt haben die Bürger gesprochen. Das Meinungsforschungsinstitut CIVEY hat vom 17. – 19. 7. 2020 eine Umfrage gestartet, ob denn die KKW wie geplant bis 2022 abgeschaltet oder ob die Laufzeit verlängert werden soll.
Das Ergebnis war für Merkel und Co. ernüchternd: Obwohl von der Regierung, den Grünen und der SPD sowie den regierungstreuen Mainstreammedien unter Dauerbeschuss gestellt, sprachen sich die befragen Bürger mit 51,1 Prozent dafür aus, dass die Laufzeit verlängert werden soll. Lediglich 42,9 Prozent wollten die Einhaltung des Enddatums.
Ein Schmankerl dürfte sein, dass ausgerechnet die jahrelange Kampagne gegen CO2 die Stimmung der Bürger für die Beibehaltung der Kernkraft beeinflusst haben dürfte. Wenn man schon den CO2-Ausstoß um jeden Preis drücken will und die Kohlekraftwerke zum Beelzebub des Umweltschutzes hochstilisiert, dann kann man eben nicht gleichzeitig die KKW stilllegen. Oder wollen wir später Kohlestrom aus Polen bzw. Atomstrom aus Frankreich kaufen?