12. 7. 2020 Die Antifa wird schöngeredet

Weiter kann man gar nicht auseinander liegen: US-Präsident Trump will die Antifa als terroristische Vereinigung verbieten, und unsere neue SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken bekundet öffentlich ihre Sympathie.

Wenn man es oberflächlich betrachtet, ist das so falsch nicht, denn die Abkürzung steht für „Antifaschisten“, und wenn man an das himmelschreiende Unrecht denkt, dass die Nazis über Deutschland und ganz Europa gebracht haben, muss man eigentlich mit Menschen, die sich gegen den Nationalsozialismus aussprechen, Sympathie haben. Allerdings haben sich die Nazis nie als Faschisten bezeichnet!

Aber die heutige Antifa ist nicht mehr ein Club netter Jugendlicher, wie man immer wieder, nicht zuletzt 2017 beim G 20-Gipfel im Hamburg, sehen musste. Es ist ein Kampfbegriff, der von Stalin benutzt und in der DDR zur Staatsideologie erhoben wurde – damit sollte die „Volksfront“ unter Führung der Kommunisten begründet und  jeder Kritiker des Sozialismus als „Faschist“ denunziert werden. Es ist also ein historisch besetzter Begriff, und wer ihn verwendet, sollte  darüber wenigstens halbwegs informiert sein.

Hat sich Saskia Esken nur verplappert? Schon das wäre für eine Vorsitzende der SPD schlimm genug, denn immerhin wanderten nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED in der DDR Tausende von SPD-Genossen in Straflager und Gefängnisse, die das nicht mitmachen wollten. Esken hätte sich damit auf die Seite der Täter gestellt. Das mach allerdings bar aller historischen Kenntnisse die Potsdamer SPD-Stadtfraktion, die sich standhaft weigert, den Platz der Einheit (im Angedenken an die Zwangsvereinigung so genannt) in „Platz der Deutschen Einheit“ umzubenennen. 

„Antifa“ ist auch ein Begriff, der den von Esken immer wieder verteidigten Sozialismus tarnen sollte: Das Wort „National-Sozialismus“ diskreditierte mit der zweiten Worthälfte auch Eskens sozialistische Vorliebe für die totale staatliche Lenkung und Planung, wie sie in NS-Deutschland durchgesetzt worden war. Das hat treffend der Historiker Peter Hoeres beschrieben.

Ist die gesamte SPD also auf der neuen, alten Stalin-Linie und treue Nachfolgerin der DDR-Staatsdoktrin? Und die gesamte SPD als Hintergrundorganisation für Schläger, Gewalttäter und Plünderer, die auch beim G20-Gipfel in Hamburg ganze Straßenzüge in Schutt und Asche gelegt haben? Das ging dann doch einigen zu weit.

Die jüngste Gewalttat liegt noch nicht lange zurück: In Stuttgart prügelten linke Aktivisten, die der Antifa zugerechnet werden, einen Betriebsrat ins Koma, aus dem er bis heute nicht erwacht ist; lebenslange gesundheitliche Folgeschäden sind zu erwarten. Ist das die Art von politischer Gewalt, die die SPD und Saskia Esken in Person fordern?

So  kann man Frau Esken nur zurufen, „si tacuisses, philosophus mansisses“! Die schwäbische Übersetzung ist lautet: „Wenn de dei Gosch g’halde hedschd, hedd koi Sau gmergt, dass’d bled bisch.“