6. 6. 2020 Demos gegen Rassismus in Deutschland
Der Tod des schwarzen US-Amerikaners George Floyd infolge von Polizeigewalt ist durch nichts zu entschuldigen.
Insofern ist es gut und richtig, dass weltweit Menschen auf die Straße gehen, um ihrer Empörung Luft zu machen, die sich vermutlich mehr gegen den unterschwelligen Rassismus in den USA und natürlich gegen Präsident Trump richtet als gegen den bedauerlichen Einzelfall.
Allerdings hat man in dieser Zeit der weltweiten Entrüstung auch nicht den Mut, die Frage zu stellen, was denn dem schrecklichen Geschehen vorausging. Das kann die Tat zwar nicht entschuldigen, aber es gehört zum Gesamtgeschehen dazu.
Warum aber bei den Demonstrationen Händler und Geschäftsleute (vermutlich auch Schwarze) darunter leiden müssen, indem ihre Geschäfte geplündert werden, ist nicht nachzuvollziehen. Wie bei vielen anderen Demonstrationen weltweit (siehe Hongkong) tun die Plünderer sich und der guten Sache damit keinen Gefallen – im Gegenteil, sie zwingen die Polizei zum Eingreifen, obwohl die vermutlich eher mit ihnen zusammen demonstrieren würde.
Auch in Deutschland geht man auf die Straße, hat man doch auch hier Rassismus zuhauf ausgemacht. Und es ist nur eine Frage der Zeit, wann auch hier die ersten Geschäfte geplündert werden.
Schließlich gibt es eine Vielzahl von Anti-Rassismus-Bündnissen, die eigentlich ihre Arbeit einstellen und damit auf staatliche Zuwendungen verzichten müssten, wenn sie nicht ständig und überall wieder Unrat wittern würden. Hier sei nur an die „Zwaarte Piets“ erinnert, die zusammen mit dem Sinterklaas, dem niederländischen Sankt Nikolaus, zur Weihnachtszeit die Kinder beschenken. Schlimm nur, dass sie ihre Gesichter dabei schwarz färben. Das sei Rassismus in schlimmer Form!
Wenn das die Karnevalisten im Rheinland und in den andere Faschings-Hochburgen wüssten, die sich in ihrer fünften Jahreszeit unbedarft als Araber, Chinesen (Asiaten) oder gar Schwarzafrikaner (um das Wort „Neger“ zu vermeiden) verkleiden! Aber auch als Nonnen, Mönche oder Priester, obwohl der Karneval eine ur-christliche Tradition hat, ist er doch als letzte große Sause vor der österlichen Fastenzeit entstanden!
Ja, auch in Deutschland gibt es sicherlich Rassismus durch irgendwelche geistig Minderbemittelten. Aber nicht jede verbale oder körperliche Auseinandersetzung mit Menschen anderer Hautfarbe ist rassistisch motiviert. Man muss immer die Frage stellen, wer angefangen hat und was der Grund dafür war. So ist der Streit in der Disco um verschüttetes Getränk oder gar um ein Mädchen kein Rassismus, auch wenn einer der Streithähne eine andere Hautfarbe hat. Die Fahrscheinkontrolleure in den ÖPNV können ein Lied davon singen, wenn sie andersfarbige Menschen beim Schwarzfahren ertappen. Deshalb muss man aufpassen, dass man nicht mit Antirassismus-Demos einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung den Weg bereitet.
Mindestens aber muss man fordern, dass die Demos für Georg Floyd in Deutschland gewaltfrei verlaufen. Leider ist das schon lange nicht mehr selbstverständlich, wenn man an andere Demos denkt.