21. 4. 2020 Die „unbegleiteten minderjährigen Mädchen“ von Lesbos
Die Bundesregierung hat sich bereit erklärt, eine bestimmte Zahl Migranten- und Flüchtlingskinder von den griechischen Inseln nach Deutschland zu holen. Diese Bereitschaft wurde am 8. März im Koalitionsausschuss zwischen Vertretern der Regierungsparteien vorverhandelt und später veröffentlicht. Das Parlament war – wie so oft in solchen Fällen - natürlich nicht beteiligt.
Offensichtlich auch nicht offiziell die Bundesregierung oder ihre Minister. Hier saßen die Kanzlerin, die CDU- und der CSU-Vorsitzende sowie das SPD-Duo Esken und Walter-Borjans zusammen und beschlossen - demokratisch nicht legitimiert - die Geschicke unserer Republik (wie seinerzeit bei der Flüchtlingswelle).
In der Sitzung hat der Koalitionsausschuss ohne den zuständigen Minister beschlossen:
„Deswegen wollen wir Griechenland bei der schwierigen humanitären Lage von etwa 1000 bis 1500 Kindern auf den griechischen Inseln unterstützen. Es handelt sich dabei um Kinder, die entweder wegen einer schweren Erkrankung dringend behandlungsbedürftig oder aber unbegleitet und jünger als 14 Jahre alt sind, die meisten davon Mädchen.“
Es ging also um dringend behandlungsbedürftige sowie um unbegleitete Kinder unter 14 Jahren, vor allem Mädchen. Ob denn die Ausschuss-Mitglieder auch einmal nachgefragt haben, wie beispielsweise neunjährige unbegleitetes Mädchen, die das Fernsehen so gern zeigt, alleine von Kabul nach Lesbos kommen, darf bezweifelt werden..
Doch wie ist die Wirklichkeit? Was das Verhältnis zwischen „unaccompanied or separated“ (WHO) angeht, sagt Flüchtlingshelferin Rebecca Sommer, eine intime Kennerin der UN-Organisationen, zu den genannten 756 Mädchen:
„Ich lege meine Hände ins Feuer, dass es dort kein einziges unbegleitetes Mädchen oder unverheiratete Jugendliche geben wird. Das wäre dann nämlich in muslimischen Kulturkreisen haram, also nach islamischem Glauben nicht möglich.“
Fassen wir also noch einmal zusammen: Der deutschen Bevölkerung wird zunächst vom Koalitionsausschuss suggeriert, es müssten unbegleitete bzw. erkrankte Kinder und hier vorwiegend kleine Mädchen von den griechischen Inseln geholt werden. Liest man den Weekly Snapshot des UNHCR, liegt der Ausschuss schon einmal falsch damit, anzunehmen, dass es sich hier vorwiegend um Mädchen handelt. Aus humanitären Gründen ist es nun selbstredend geboten, schwerkranken und alleine gelassenen Kindern in der EU Schutzräume und medizinische Betreuung zu bieten.
Aber es waren wieder einmal falsche Fakten bzw. Informationen. Jetzt sind die „Schwerkranken“ und „Unbegleiteten“ in Deutschland. Es handelt sich um 47 junge Menschen, davon die meisten im jugendlichen bzw. heranwachsenden Alter, und lt. Fernsehen nur drei Mädchen. Und einen körperlich kranken Eindruck machten sie auch nicht.
Nein, nicht die humanitäre Hilfe ist der Skandal, sondern die Art und Weise, wie die Öffentlichkeit und auch die Bundestagsabgeordneten hinter`s Licht geführt werden.
Merke: Wer einmal lügt, …
Man darf gespannt sein, was unser Oberbürgermeister dazu sagt, war er doch einer von jenen, die sich für die Aktion stark gemacht und die Bundesregierung unter Druck gesetzt haben.