20. 3. 2020 Das falsche Pfarrgemeinderatsmitglied
Ein katholisches Mitglied der Potsdamer Peter-und-Paul-Gemeinde hat sich bei den letzten Gemeinderatswahlen zur Wahl gestellt und ist tatsächlich gewählt worden, ist er doch gelegentlich als Organist und Vorsänger in der Gemeinde tätig. So weit so klar, aber nach der Wahl stellte sich heraus, dass dieser Mensch Mitglied der AfD ist – und nicht nur das, er ist sogar Schatzmeister bei den Jungen Alternativen!
Nun schlugen die Wellen hoch. Wenn doch dieser Mensch wenigstens seine Parteizugehörigkeit vor der Wahl kundgetan hätte! Als ob in der Kirche nur Mitglieder bestimmter Parteien, zum Beispiel der CDU, gewählt werden könnten, während die Mitglieder der atheistischen LINKEN (und natürlich der AfD) des Teufels sind.
Der Widerwille seitens anderer gewählter Vertreter gegen eine Zusammenarbeit mit solchen Personen sei so groß, dass die angesetzte erste Sitzung des neuen Gemeinderates auf unbestimmte Zeit vertagt werden musste, verlautete aus eingeweihten Kreisen.
Im Gegensatz zur Bibel „Wer von Euch ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein!“ hat der Pfarrer keinen Weg gefunden, das Problem in der eigenen Gemeinde zu lösen. Er hätte sich ein Beispiel an Jesus Christus nehmen können, der Zeit seines Lebens ein Herz für die Bedrängten und Ausgestoßenen hatte. So zum Beispiel im Gleichnis vom Zöllner und dem Pharisäer, das mit den Worten Jesu endet, der Zöllner möge im Gegensatz zum Pharisäer gerechtfertigt nach Hause gehen, denn jeder, der sich selbst erhöhe, werde erniedrigt werden, wer sich aber selbst erniedrige, werde erhöht werden.
Unser sicherlich bibelfester Pfarrer hat den Fall – aus welchen Gründen auch immer – dem Bischof zur Entscheidung vorgelegt, der heute (20. 3. 2020) eine Neuwahl angeordnet hat.
Hier gleichen sich die Peter-und-Paul-Gemeinde und der Freistaat Thüringen. Es wird solange gewählt, bis der Richtige in Amt und Würden ist.