19. 3. 2020 Corona hat auch sein Gutes
Von Medizinern und den politisch Verantwortlichen, die Kanzlerin an der Spitze, wird uns allen eingehämmert, wir sollten direkte Kontakte mit den Mitmenschen vermeiden, auch wenn sie uns noch so lieb sind. Das ist nachvollziehbar, und diejenigen, die sich nicht daran halten, handeln mehr als unverantwortlich.
Aber Corona hat auch sein Gutes, gibt doch das Virus uns die Möglichkeit, Unangenehmes zu verschieben oder gar nicht erst zu planen. So mancher nutzt die Pandemie dafür, Geburtstagsfeiern und andere Jubiläen abzusagen, bei denen sich die Gäste doch letztlich nur den Bauch vollschlagen wollten. Und diejenigen, die sich dazu mehr als ungern auf den Weg gemacht hätten, haben durch Corona auch einen Grund, ihr Erscheinen abzusagen, ohne eine Autopanne, eine plötzliche Unpässlichkeit oder dergleichen vorschieben zu müssen.
Selbst Beerdigungen müssen ohne Gäste stattfinden, und der anschließende Leichenschmaus, sprich die Beerdigungsfeier, fällt ebenfalls ins Wasser.
Schnapsdrosseln und andere Schluckspechte brauchen sich in Corona-Zeiten keine Hemmungen aufzuerlegen, haben sie doch mit der alkoholischen Desinfektion gegen die Virus-Übertragung eine gute Ausrede. Allerdings müssen sie sich zuhause volllaufen lassen, sind doch die Kneipen nur bis 18.00 Uhr geöffnet.
Selbst Handwerker, auf die man ohnehin unangemessen lange warten musste, sind Corona dankbar. Gibt die Virus-Infektion doch einen guten Anlass, auf den St. Nimmerleinstag zu vertrösten. Da muss man sich nicht gleich mit einer Corona-Infektion der ganzen Firma herausreden (was schließlich nachgeprüft werden könnte); es genügt der Hinweis auf einen Verdachtsfall.
Kurzum, jeder, der sich zu etwas überwinden müsste, findet mit Corona eine willkommene Ausrede. Und überall, wo Behörden oder Unternehmen schludern oder Termine nicht einhalten, bietet Corona eine gute – und nicht anzugreifende –Erklärung.
Selbst den Eröffnungstermin für den BER-Flughafen am 31. 10. 2020 stellt man mit Hinweis auf Corona wieder in Frage.
Und wenn man dann Ende des Jahres feststellt, dass durch die Corona-Einschränkungen der CO2-Ausstoß zurückgegangen ist, werden das zuerst die Umwelt-NGO´s, Fridays for Future und Greta auf ihre Fahnen schreiben. Die Entwicklung auf der Zeppelinstraße ist dafür ein treffendes Beispiel.
Also: Corona hat auch viel Gutes. Da muss man die Kranken und die Toten als Kollateralschaden in Kauf nehmen.