18. 2. 2020 Bade-Verbot im Tiefen See
Können Sie sich noch an die vergangenen beiden Sommer erinnern? Als wir in Potsdam unter Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius schwitzten und nach Abkühlung suchten?
Ein Ort zur Erfrischung soll in diesem Jahr verboten werden, nämlich die Badestellen auf der Seite des Babelsberger Parks am Tiefen See. Dafür stehe das Babelsberger Freibad zur Verfügung, allerdings nur gegen Eintrittsgeld, so die beiden Initiatoren, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) und die Potsdamer Stadtverwaltung.
Der SPSG war schon unter ihrem früheren Chef Prof. Dorgerloh das Baden ein Dorn im Auge, und so warb er regelmäßig für ein Badeverbot im Babelsberger Park. Während sich die Stadt seinerzeit zurück hielt, stimmt sie diesmal freudig zu. Vermutlich hofft sie, bei einem Verbot an anderer Stelle mehr Gäste ins Freibad locken und damit mehr Eintrittsgelder generieren zu können.
Früher mussten vor allem die Bewohner der Berliner Vorstadt unter der SPSG leiden, hat sie doch mit allerlei Aktivitäten das Baden im Heiligen See unterbinden wollen, sieht man von einer kleinen Ausnahme am nordöstlichen Ufer ab. Und wenn die SPSG dahinter kommt, dass einige Badefreunde der Berliner Vorstadt zum Jungfernsee ausweichen, wird damit auch bald Schluss sein.
Nach den Bewohnern der Berliner Vorstadt geht es jetzt auch den Babelsbergern an den Kragen.
Sie haben nun gar keine Möglichkeit mehr, sich an heißen Sommertagen in den Potsdamer Gewässern zu erfrischen. An den Griebnitzsee kommen sie weitgehend gar nicht mehr heran, und am Tiefen See ist auch Ende Gelände (Siehe oben!).
So müssen sie auch im kommenden Sommer schwitzen, ist doch eine kostenfreie Abkühlung nicht mehr möglich. Und die Stadtverwaltung macht das auch noch mit, obwohl sie von der Stadtverordnetenversammlung im Nachgang zu den heißen Tagen des Vorjahres den Auftrag bekommen hat, sich Gedanken über Möglichkeit zum Abkühlen zu machen.
Theorie und Praxis!