21. 1. 2020 Die Potsdamer sollen für die Seenotrettung spenden
Wie an dieser Stelle schon berichtet, haben die Stadtverordneten auf Wunsch des OB im vergangenen Herbst die Stadt Potsdam zu einem „sicheren Hafen“ erklärt und sich damit verpflichtet, aus Seenot Gerettete aufzunehmen. Das klingt erst einmal nobel, denn wo immer auf der Welt ein Schiff in Seenot gerät, will Potsdam die Besatzung und die Gäste an Bord aufnehmen. Aber so nobel ist das gar nicht gemeint, denn tatsächlich will man nur diejenigen asiatischen und afrikanischen Flüchtlinge aufnehmen, die mit einem see-untüchtigen Schlauchboot von Nordafrika über das Mittelmeer nach Europa kommen. Und die veröffentlichten Bilder solcher Rettungsaktionen zeigten übrigens nur übervolle Schlauchboote – von Seenot keine Spur!
Damit nicht genug, jetzt haben alle Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung der LHP mit Ausnahme der CDU und der AfD sich für eine weitere Seenotrettung – ähnlich wie die Evangelische Kirche in Deutschland - ausgesprochen und die Potsdamer zu Spenden aufgerufen, um so schnell wie möglich das Schiff des Heimholtz-Zentrums für Ozeanforschung zu kaufen, das zur Versteigerung steht. Voraussichtlicher Erwerbspreis: Ca. eine Million Euro.
Damit will man dann ins Mittelmeer stechen und sich an Seenotrettungen beteiligen. Auch das wäre nobel, würde man die Geretteten zum nächstgelegenen Hafen in Ägypten, Tunesien, Libyen oder Algerien bringen. Weit gefehlt: sie werden über das Mittelmeer in einen Hafen in Italien oder Spanien gebracht – böse Zungen nennen das Beihilfe zur illegalen Einreise. Über die unselige Beispielwirkung will man gar nicht erst sprechen!
Übrigens hat der frühere italienische Innenminister Salvini Beweise dafür vorgelegt, dass die Schleuser mit den „Rettern“ über Funk Verbindung aufnehmen und Kurs und Ortung der Schlauchboote absprechen.
Auf das Ergebnis des Spendenaufrufs darf man gespannt sein. Das Spendenkonto ist bei der KD-Bank in Duisburg eingerichtet, der Bank für Kirche und Diakonie. Da fragt man sich, ob denn unsere linken Heiden in Potsdam, die dem Spendenaufruf folgen, das wissen. Aber es werden eh nicht viele sein, und das meiste Geld wird von den kommunalen Gesellschaften wie Stadtwerke, ProPotsdam, Klinikum einschließlich ihrer Tochterunternehmen oder von der Mittelbrandenburgischen Sparkasse kommen, können die sich doch gegen ein solches Ansinnen ihres Aufsichtsrates nicht wehren. Zumal man da nur etwas Geld umschichten muss von der Förderung für Kultur und Sport zur Seenotrettung.