20. 1. 2020 Die „klammheimliche“ Freude

Zur Erinnerung: Als in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Rote Armee Fraktion (RAF) 33 Menschen ermordete, stand die Bundesrepublik Deutschland an einem Scheitelpunkt ihrer Geschichte. Wir können glücklich und dankbar sein, dass wir seinerzeit einen Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) hatten, der mit harter Hand gegen diese Mörderbande vorging.

Aber die RAF hatte damals unter den Linksintellektuellen und Künstlern Sympathisanten, die mit „klammheimlicher Freude“ die Mordanschläge, insbesondere gegen den damaligen Generalbundesanwalt Buback,  kommentierten. Und die heute noch nichts dabei finden, die RAF  unterstützt und Autos und Wohnungen für sie anmietet zu haben. Der eine oder andere Unterstützer wohnt heute in Potsdam! Nicht zuletzt durch diese Unterstützer brauchte die Polizei so lange, diesem Spuk ein Ende zu bereiten.

Leider werden wieder Parallelen zur damaligen Zeit sichtbar. Die Anschläge gegen Politiker auf allen Ebenen, verbal, mit Schmierereien, Steinwürfen oder gar Geschossen, nehmen zu. Und auch vor Mord gegen Andersdenkende schrecken der oder die Täter nicht zurück.

Gut, dass die Verantwortlichen endlich aufwachen und über geeignete Gegenmaßnahmen nachdenken, waren doch der Anschlag auf den Regierungspräsidenten von Kassel oder das Büro des schwarzafrikanischen SPD-Politikers Diaby ein Fanal.

Nun hat der Generalsekretar der SPD Lars Klingbeil alle Generalsekretäre und Bundesgeschäftsführer der anderen Parteien – mit Ausnahme der AfD - zu einem Brainstorming eingeladen, um über geeignete Gegenmaßnahmen nachzudenken.

Soweit so gut! Aber warum hat er die AfD nicht eingeladen? Stellt diese Partei doch die meisten Opfer von Anschlägen! Lässt denn das beschädigte Wahlkreisbüro eines SPD-Abgeordneten eine größere Entrüstung zu als das eines AfD-Abgeordneten? Oder hat man gar, und hier schließt sich der Kreis, bei AfD-Leuten eine „klammheimliche Freude“?

Es wird wieder einmal mit zweierlei Maß gemessen! Hier werden Erinnerungen an die üblen Beleidigungen wach, denen sich unlängst der türkische Präsident und vor allem Politiker der AfD ausgesetzt sahen – aber erst bei Renate Künast kochte die Volksseele. Man darf eben nicht „mit klammheimlicher Freude“ vor derartigen Dingen die Augen verschließen – es kann auch die eigenen Leute oder gar die eigene Person treffen!

Wie sagten schon die Alten Römer – principiis obsta (Wehre den Anfängen)!