15. 1. 2020 Der Treibhausgas-Ausstoß hat sich im Jahr 2019 deutlich verringert

Damit hatte niemand, wahrscheinlich mit Ausnahme eingeweihter Fachleute, gerechnet.  Mehr als 50 Mio. Tonnen CO2 wurden im Jahr 2019 weniger gegenüber dem Vorjahr ausgestoßen, teilte die renommierte Agora[i] Energiewende mit.

Die „Agora Energiewende“ ist eine Berliner Denkfabrik, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, nach mehrheitsfähigen Kompromiss-Lösungen beim Umbau des Stromsektors innerhalb der Energiewende zu suchen. Sie hat sich innerhalb weniger Jahre einen Namen als einer der wichtigsten Vordenker auf dem Gebiet der Energiepolitik gemacht. Der Gründer ist heute Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, der jetzige Vorsitzende kommt aus dem Umweltministerium.

Woran lag dieser überraschende Minderausstoß? Nach Angaben von Agora Energiewende wurde weniger Strom aus Braun- und Steinkohle produziert und mehr aus erneuerbaren Energien, vor allem aus Wind. Der Ökostromanteil am Bruttostromverbrauch kletterte 2019 ihr zufolge auf fast 43 Prozent, im Vorjahr waren es noch etwa 38 Prozent gewesen. Ihr Anteil an der Stromproduktion stieg von gut 35 auf 40 Prozent – er ist geringer als der Anteil am Verbrauch, weil Deutschland Strom ins Ausland exportiert. Der Kohleanteil an der Stromproduktion sank dagegen von 35,8 auf 28,2 Prozent, wie es in der Auswertung heißt. Zudem sank der Stromverbrauch, obwohl die Wirtschaft weiter wuchs. Mehr als 50 Millionen Tonnen CO konnten so eingespart werden, wahrscheinlich auch eine Folge der höheren Temperaturen des vergangenen Jahres.

Und warum hatte niemand damit gerechnet? Weil es einer deutlichen Mehrheit in der Politik mit den Grünen an der Spitze ins Kalkül passte, dass die Zukunft der Umwelt in Deutschland mehr als schwarz, nämlich pechschwarz, aussah. Dann kann man bei dem verängstigten Bürger Verständnis erwarten, dass z. B. die Strompreise immer höher werden, haben wir doch heute schon die höchsten in Europa. Da kann man mit dem Finger auf die Bürger zeigen, die einen größeren Abstand zu den Windkraftanlagen haben wollen. Und man den Boden dafür bereiten, dass alle gemeinsam, sogar die Europäische Zentralbank, vor allem Geld für CO2-Verringerungen ausgeben. Ein Geld, das sie nicht selbst aufbringen müssen, sondern das letztlich dem europäischen Steuerzahler aus der Tasche gezogen wird.

Und man darf auch die Frage stellen, warum selbst die Presse, also die veröffentlichte Meinung, bei dieser Hysterie mitgemacht hat. Vielleicht wussten es die Journalisten nicht besser, vielleicht gingen sie nach der ehernen Regel des Journalismus vor, dass Schreckensnachrichten sich deutlich besser verkaufen als positive – vielleicht stimmt es aber doch, dass unsere Journaille mit ARD und ZDF an der Spitze zu einem Regierungssprachrohr mutiert ist.

Die Zweifler an der Umwelthysterie haben das alles sicher mit einer gewissen Schadensfreude zur Kenntnis genommen. Es spricht für Agora Energiewende, dass sie den Mut gehabt hat, gegen den Mainstream ihre Erkenntnisse öffentlich zu machen.

Bleibt zu hoffen, dass sie mit ihrem anderen Projekt, der Agora Verkehrswende, ebenfalls Überraschendes zutage fördern.

Übrigens: Da nach herrschender Auffassung die Zweifler an der Umweltkatastrophe „alte weiße Männer“ und Rechtsextreme sind, zählen von nun an Agora Energiewende und der Verfasser dieser Zeilen auch dazu.

 



[i] Die Agora (altgriechisch ἀγορά) war im antiken Griechenland der zentrale Fest-, Versammlungs- und Marktplatz einer Stadt. Sie war damit eine bedeutende gesellschaftliche Institution und ein kennzeichnendes Merkmal der griechischen Polis. Als Ort der Volks- und Gerichtsversammlungen kam ihr eine herausragende Rolle für das geordnete Zusammenleben in der Gemeinschaft zu.