31. 12. 2019 Noch einmal: Oma als Umweltsau – wer das nicht gut findet, ist ein Rechter

An dieser Stelle hatten wir geschrieben, dass mit der Entschuldigung des WDR-Intendanten Tom Buhrow die Sache erledigt sei – allerdings mit der Ausnahme, dass das Klima, in dem solche Entgleisungen möglich sind, dringend der Veränderung bedarf.

Mittlerweile wird öffentlich gestreut, dass alle, die das Video empörend fanden, Rechte sind. Allen voran schrieb das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)[1], das ca. 40 Tageszeitungen beliefert:

Das Oma-Gate ist ein typisches Beispiel rechter Mobilisierung. Die Empörungswelle über das Kinderlied wurde keineswegs von Oma oder Opa ausgelöst, sondern vor allem von rechten Twitter-Accounts“  usw.

Das kann man als „alter weißer Mann“ nicht unwidersprochen hinnehmen. Schon in der Politik hat man einen unglaublichen Streit zwischen Rechts und Links losgetreten. Viele politische Diskussionen im Bundestag waren nicht von Sachargumenten getragen, sondern von Angriffen auf den politischen Gegner, der natürlich im weiten Rund des Plenarsaals auf der rechten Seite saß.

Im Klimastreit wurden die Leute, die warnend den Finger hoben und gegen die Klimahysterie Stellung bezogen, als „alte weiße Männer“  gebrandmarkt.  Die hatten es in unserer Frauen-dominierten Politik (von Merkel über AKK bis Baerbock, Wagenknecht und andere) natürlich schwer, fühlten sie sich doch mittlerweile einer gerade noch geduldeten Minderheit zugehörig.

Aber diesmal hatten diejenigen, die ihre fehlenden Sachargumente durch Verunglimpfungen Andersdenkender ersetzten, überzogen. Sie hatten die Falschen ausgesucht, nämlich die deutschen Omas! Jeder, auch die Enkel, weiß, dass die Oma in ihrer Lebenserfahrung und Altersmilde in einigermaßen intakten Familien durch nichts zu ersetzen ist, vor allem wenn die Eltern berufstätig sind oder aus anderen Gründen sich nicht tagsüber um den Nachwuchs kümmern können.

Diese Oma als „alte Umweltsau“ zu bezeichnen, ist schlichtweg nicht hinnehmbar. Und diejenigen, die sich darüber echauffieren, als Rechte zu diffamieren, ist ebenso schändlich.

Man darf sich aber auch fragen, was passiert wäre, wenn man nicht die Omas, sondern die Opas als Umweltsünder angegriffen hätte. Gut, das Wort „Sau“ hätte nicht gepasst, obwohl es in diesem Zusammenhang geschlechtsneutral ist, da man damit nicht nur weibliche Schmutzfinken so bezeichnet. Aber man hätte damit zugleich den „alten weißen Männern“ noch eins mitgegeben. Ob dann auch ein solcher Shitstorm losgegangen wäre?

Leute, auch ihr Journalisten, nehmt Euch zurück! Es ist schlimm genug, dass die Gräben zwischen den politischen Lagern immer tiefer werden und dass die Gräben zwischen Oben und Unten oder Arm und Reich sich immer weiter auftun – dass jetzt auch noch Gräben zwischen den Generationen aufgerissen werden, gibt zu denken! Wohin soll das noch führen?



[1] Das RND gehört über die Madsack-Verlagsgruppe und über die ddvg der SPD, indem die ddvg größter Kommanditist bei Madsack ist.