6. 12. 2019 Die Garnisonkirche und kein Ende
Da haben sie wieder diskutiert, die Befürworter und die Gegner des Wideraufbaus der Garnisonkirche. Diesmal weitab vom Schuss, nämlich in der Berliner Akademie der Künste. Ob man damit glaubte, besonders viele Berliner ansprechen zu können? Oder ob man eine emotionale Beteiligung von Potsdamer Zuhörern verhindern wollte?
Jedenfalls saßen „die üblichen Verdächtigen“ wieder einmal zusammen und tauschten die allseits bekannten Argumente zu soundsovielten Male aus. Und kamen, wie schon bei den vorherigen Diskussionen, nicht auf einen gemeinsamen Nenner.
Müssen sie auch nicht, denn jeder darf seine eigene Meinung haben. So stehen sie sich zwar argumentativ unversöhnlich gegenüber, hören sich aber gegenseitig an.
Und was bringt es? Die Gegner werden bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag den Wiederaufbau bekämpfen, und die Befürworter werden das Bauvorhaben ebenso lange verteidigen. Ein Kompromiss ist weit und breit nicht in Sicht und letztlich auch nicht zu erwarten.
Genau genommen ist es ein Streit um des Kaisers Bart, denn hier baut die Evangelische Kirche auf einem ihr gehörenden Gelände ein evangelisches Gotteshaus. Und das darf sie, zumal sie eine Baugenehmigung hat! Dass das in unserem heidnischen Teil Deutschlands nicht auf allseitige Zustimmung stößt, war klar – aber auch der Neubau gehört zur grundgesetzlich geschützten freien Religionsausübung.
Um es auf den Punkt zu bringen: Jede weitere Diskussion ist die Zeit und das Geld nicht wert, das sie kostet.