17. 11. 2019 Tesla in Grünheide
Warum kommt Tesla nach Deutschland und speziell nach Grünheide? Den Verlautbarungen des Tesla-Chefs Elon Musk kann man da nur bedingt vertrauen. Tatsächlich dürfte es einfach daran liegen, dass man ein Standbein in der EU haben will, denn keiner weiß, wie sich der Handel zwischen der EU und den USA in Zukunft entwickelt. Außerdem geht der Ruf um, in Deutschland könne man gut ausgebildete Arbeiter erwarten – von den bisher geheim gehaltenen Zuwendungen des Bundes und des Landes Brandenburg (Steuererleichterungen, Infrastruktur usw.) ganz zu schweigen. Sicher ist nur eines: Wenn es nicht zum Vorteil von Tesla wäre, würde man nicht kommen.
Im Frühjahr 2020 soll der erste Spatenstich erfolgen und letztlich 4.000 Arbeitsplätze in die Region bringen. Aber da hat Musk die Rechnung ohne den Wirt, sprich die Umweltverbände und die sie unterstützende Grünen-Partei, gemacht. Man kann sicher sein, dass jetzt schon hunderte von Mitgliedern des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), des Abmahnvereins Deutsche Umwelthilfe (DUH), des Naturschutzbundes (NABU) sowie der auch zu Gewalt bereiten Organisationen Robin Wood oder Greenpeace durch die Wälder in Grünheide streifen, um den seltenen Borkenkäfer, die spezielle Fledermausart oder anderes aus Fauna und Flora zu finden, die wichtiger als die Arbeitsplätze und die Investition in Höhe von 4 Mrd. Euro sind. Mit Sicherheit werden sie fündig, und wenn es nur ein Ameisenhügel ist, den es zu erhalten gilt.
Dann folgt ein jahrelanges Streiten bis zu den höchsten Gerichten, ehe der erste Spatenstich erfolgen kann. Stuttgart 21 und vergleichbare Großprojekte lassen grüßen! Und die Gerichtskosten einschl. Kosten für die Gutachten tragen wieder einmal wir Steuerzahler, denn mit unseren Steuern werden die Umweltverbände zu wesentlichen Teilen am Leben gehalten. Sie nennen sich gern NGO´s (Non Gouverment Organisationen), bekommen aber vom Staat und seinen Ministerien resp. den Stiftungen der Parteien erhebliche Zuschüsse.
Im Ergebnis bringen wir Steuerzahler damit sowohl die Kosten für die Ansiedlung von Tesla als auch die Kosten dafür auf, das zu verhindern. Eine verrückte Welt!
Ob Tesla wohl weiß, wie es mit dem Großprojekt Flughafen Berlin in unmittelbarer Nähe lief? Woher nehmen die Amerikaner den Mut zu glauben, bei ihrer Fabrik ginge es schneller? Ein Ruhmesblatt für die deutsche Ingenieurskunst war der Flughafen sicher nicht.
Und unser Staat? Können sich die Verantwortlichen noch an die Ansiedlung von Opel in Bochum in den 60-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erinnern? Als man den durch die Bergbaukrise im Ruhrgebiet Arbeitslosen eine neue Perspektive bieten wollte? Schon der damalige Eigentümer General Motors drohte in den letzten Jahren oftmals mit der Schließung des Werkes und der neue französische Eigentümer machte endgültig 2014 Schluss. Erneut saßen Tausende von Arbeitnehmern auf der Straße.Und die Ruhrgebietsstadt Bochum konnte sehen, wo sie bleibt.
Hoffentlich werden die Verträge mit Tesla so entworfen, dass sich das nicht wiederholt!