28. 10. 2019 Die Thüringen-Wahl und ihre Ergebnisse
Zuerst noch einmal die Ergebnisse der gestrigen Landtagswahl in Thüringen (zur Erinnerung und damit man auch später noch einmal darauf zurückgreifen kann):
Linke 31,0 % (+ 2,8 %)
AfD 23,4 % (+ 12,8 %)
CDU 21,8 % (- 11,7 %)
SPD 8,2 % (- 4,2 %)
Grüne 5,2% (- 0,5 %)
FDP 5,0 % (+ 2,5 %)
Die Gewinne/Verluste beziehen sich auf die vergangen Landtagswahl 2014.
Welche Schlüsse darf man daraus ziehen?
1. Das bürgerliche Lager, bestehend aus CDU, AfD und FDP), hat mit zusammen 50,2 Prozent der Stimmen die Wahl – wenn auch nur sehr knapp – gewonnen. Wenn die CDU von ihrer Vorwahl-Aussage, auf keinen Fall mit den LINKEN zusammen eine Koalition zu bilden, abwiche, würde sie dem Wähler-Willen ins Gesicht schlagen. Obwohl offensichtlich ARD und ZDF sich schon darauf kapriziert haben und keine Gelegenheit auslassen, sowohl die LINKE als auch die CDU darauf einzuschwören. Naja, die Presse trägt ja auch keine Verantwortung, weder der Gesamtzahl der Wähler gegenüber noch der Wähler der CDU und der LINKEN gegenüber, denn die könnten das bei der nächsten Wahl beiden durchaus übelnehmen.
2. Den Verlusten der CDU in Höhe von 11,7 Prozent stehen bei der AfD Gewinne in Höhe von 12,8 Prozent gegenüber. Wenn man daraus schließt, dass ein großer Teil der früheren CDU-Wähler dieser Partei den Rücken gekehrt und stattdessen die AfD gewählt hat, dürfte das so falsch nicht sein. Hie darf die Politelite der CDU durchaus einmal selbstkritisch nachfragen, warum die Wähler scharenweise zur AfD überwechseln. Denen nun zu sagen, sie seien alle Rechte bzw. Nazis oder fielen auf Bauernfänger herein, ist sicher der falsche Weg. Aber die Fehler in der eigenen Politik zu suchen, dazu sind Merkel und ihre Getreuen nicht in der Lage, haben sie doch selbst die Misere verursacht.
3. Die Grünen haben ihren Höhenflug nicht fortsetzen können und zum ersten Mal nach langer Zeit wieder einen Stimmenverlust eingefahren, zwar nur 0.5 Prozent, aber doch ca. ein Zehntel ihrer bisherigen Wähler. Offensichtlich hat Otto Normalverbraucher gemerkt, welchen Weg die Verbots-Grünen mit ihrer Ikone Greta und Extinction Rebellion einschlagen. Übrigens: von Greta hört man schon seit geraumer Zeit nichts mehr (ob sie wohl auf dem Rückflug nach Europa ist?). Und langsam lässt sich nicht mehr verheimlichen, dass Extinction Rebellion nicht nur eine Rebellion (gegen wen auch immer) will, sondern sogar eine Revolution, wie ihre Sprecher, wenn auch in englischer Sprache, unzweideutig sagen. Bleibt zu hoffen, dass die FfF-Schüler wenigstens so viel beim Englisch-Unterricht mitbekommen, dass sie das übersetzen können.
4. Die SPD hat wieder Stimmen verloren. Wenn das so weitergeht, wird sie wohl bald an der 5 %-Hürde scheitern trotz unübersehbarer Sympathie der öffentlich-rechtlichen Hörfunk- und Fernsehsender und trotz eigener Print-Medien ihrer ddvg-Verlagsgesellschaft, zu der auch über die Madsack-Verlagsgruppe die Märkische Allgemeine in Potsdam gehört.
5. Last not least: Die FDP ist, sofern nicht bei der Nachzählung noch etwas anderes herauskommt, mit insgesamt fünf Stimmen über der 5 Prozent-Grenze wieder im Landtag. Sie hat gegenüber der vergangen Wahl 2,5 Prozent der Stimmen hinzugewonnen, und auch hier darf man Unzufriedene aus der CDU vermuten.
Noch ein Ergebnis: Wenn man die drei Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen zusammen auswertet, dann sind die CDU und die SPD schon lange keine „Volksparteien“ mehr. Im Durchschnitt erhielten sie:
CDU: 23,26 Prozent
SPD: 14,26 Prozent
Die Linke spielt auch keine größere Rolle, hat sie doch im Durchschnitt 17,36 Prozent erhalten.
Der Gewinner aller drei Wahlen ist die AfD, die im Durchschnitt 24,93 Prozent aller Stimmen erhalten hat.
Tempora mutantur (et nos cum eis).[1]