27. 9. 2019 Unglaublich: Veränderung der Straßennamen in der historischen Mitte von Potsdam
Der Kulturausschuss unter der Leitung von Jenny Pöller, Fraktion Die Andere, hat in seiner Sitzung am 26. 9. 2019 zugeschlagen. Es ging um die Umbenennung unserer alten Straßen in Potsdams Mitte. Die Kaiserstraße (benannt nach einem früher dort ansässigen Bäcker) soll in Anna-Flügge-Straße (SPD-Abgeordnete bis 1933), die Schlossstraße in Anna-Zielenziger-Straße (bis 1933 Vorsitzende des israelitischen Frauenvereins) und die Schwertfegerstraße nach Erika Wolf (Mitbegründerin der CDU 1945 in Potsdam) umbenannt werden.
Gerade Erika Wolf ist ein Beispiel dafür, dass Frauen um jeden Preis geehrt werden sollen. Warum wurde nicht ihr Ehemann Wilhelm Wolf, der damalige CDU-Vorsitzende in Brandenburg, vorgeschlagen, dessen Versienste deutlich größer sind und der sein Leben für seine politsiche Einstellung lassen musste?
Bei aller Achtung für die Verdienste der Frauen geht es hier wieder einmal gegen die Historie. Wenn man schon nicht das Stadtschloss und die Wiederherstellung der historischen Mitte verhindern konnte, so will man wenigstens mit den Namen eine eigene Duftmarke setzen.
Nun gut, letztlich kann der Kulturausschuss nur vorschlagen; das Beschlussrecht liegt bei der Stadtverordnetenversammlung. Aber wer hat diesem „fast einstimmigen“ Beschluss des Kulturausschusses zugestimmt? Die Stadtverordneten der SPD, der Grünen (auch Saskia Hüneke), der Linken (Dr. Scharfenberg hat sich enthalten), der CDU und natürlich Frau Pöller von den Anderen. Der Vertreter der AfD war nicht anwesend. Hier darf man die Frage stellen, ob denn die CDU mit dem Wolf-Vorschlag „bestochen“ worden ist, denn eigentlich hat sie sich bisher immer für die historischen Namen ausgesprochen. Und wo steht die AfD? Warum war ihr Stadtverordneter nicht anwesend? Gab es keine Vertretung?
Auf die Stadtverordnetenversammlung und das Abstimmungsverhalten darf man gespannt sein. Aber noch mehr darauf, ob und wie dieser Unsinn noch verhindert werden kann.
Man muss aber auch darauf hinweisen, dass die Zusammensetzung der SVV von den Wählern so bestimmt worden ist. Da hilft kein Wehklagen – das war vorherzusehen. Wahrscheinlich sind noch ganz andere Entscheidungen dieser Rathauskooperation zu erwarten!