6. 6. 2019 Rolf Jäkel, der Autolobbyist
Einer der oft gut informierten Potsdamer Journalisten, Henri Kramer von den Potsdamer Neuesten Nachrichten, setzte sich gestern genüsslich mit den Streitereien in der Fraktion DIE LINKE und der Entmachtung des bisherigen Front-Manns und Fraktionsvorsitzenden Hans-Jürgen Scharfenberg auseinander.
Dabei bezeichnet er Rolf Jäkel, Stadtverordneter und Mitglied der Fraktion, als „Autolobbyist“, weil der u. a. ein Verfechter der Havelspange ist.
Eigentlich könnte das den Potsdamer Demokraten egal sein, steht doch die Nachwahl-Auseinandersetzung in der Linken in einer Reihe mit ähnlichen Zuständen in anderen Parteien bzw. Fraktionen. Vieles ist nicht so gelaufen, wie es sich die Parteivorderen gedacht haben, und nun werden die Schuldigen gesucht. Und werden gar die Parteibosse als Schuldige ausgemacht, kommt es zu mehr oder minder kleinen Revolutionen – Andrea Nahles ist ein treffendes Beispiel.
Nein, aber die Diskriminierung von Jäkel aus Autolobbyist zeigt, dass die Mehrheit der Stadtverordneten und der Potsdamer Journaille das Problem mit der Havelspange noch nicht erkannt hat resp. nicht erkennen will.
Die Einengung der Zeppelinstraße hat zu stundenlangen Staus und zu Ausweichrouten durch Wohngebiete geführt. Neben der Belästigung der Anwohner wurden auch die Schadstoff-Emissionen in Potsdam vermehrt, stehen doch die einen im Stau und die anderen fahren Umwege. Beides erhöht gegenüber früher die Emissionen.
Wenn sich also Jäckel für die Havelspange einsetzt, setzt er sich vor allem für die Umwelt ein, denn mit der Möglichkeit des Ausweichens auf die andere Havelseite wird die Lage auf der Zeppelinstraße deutlich entspannt. Aber das wollen weder die Journalisten noch die GRÜNEN zur Kenntnis nehmen. In einer unseligen Allianz verteufeln sie die Autos und sehen das Heil im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Dass auch der langsam an seine Grenzen gekommen ist, scheint sich bis zu ihnen noch nicht herumgesprochen zu haben. Man frage nur einmal in Groß Glienicke oder in anderen ländlichen Vororten nach!