6. 5. 2019 Der Umgang mit persönlichen Daten
Datenschutz wird in Deutschland groß geschrieben, und wenn es gegen Facebook, Instagram oder Google geht, halten zu Recht alle zusammen, vom Bundesdatenschutzbeauftragten bis zum letzten Besserwisser und Möchtegern.
Ganz besonders die GRÜNEN fühlen sich als Bürgerschutzpartei und lassen nichts anbrennen, wenn es darum geht, sich als die letzte Bastion für Frauenrechte, Kinderrechte, Tier- und Naturschutz sowie für den Schutz der persönlichen Daten darzustellen.
Da fragt man sich, welcher Teufel sie geritten hat, anlässlich der Vorstellung der Kandidaten für den Posten als Beigeordnete/-r für den Geschäftsbereich 3 einen Vertreter der Presse in ihre Fraktionssitzung am Montag (6.5.2019) einzuladen. War doch allseits unter den Fraktionsvorsitzenden Vertraulichkeit vereinbart worden!
Eigentlich hätten beide Kandidaten unter diesen Voraussetzungen aufstehen und den Raum verlassen sollen. Aber wer macht das schon, wenn er sich um einen recht gut dotierten Posten beworben hat! So gaben sie in Gegenwart des Pressevertreters auch persönliche Daten preis, die die Presse und die Öffentlichkeit einen feuchten Kehricht angehen. Wer in der Öffentlichkeit will schon wissen, ob und welchen Glauben sie haben, ob und in welcher Beziehung sie leben und ob es andere persönliche Umstände gibt, z. B. ihre Abschlussnoten. Diese Intima in die Öffentlichkeit zu zerren, ist schon ein Stück aus dem Tollhaus.
Man sollte ein Strafverfahren gegen die GRÜNEN einleiten!
Aber es ist kein Einzelfall! An dieser Stelle ist schon oft darüber geklagt worden, dass von den Stadtverordneten, ihren Fraktionen und ihren Parteien die Vertraulichkeit mit Füßen getreten wird. Der sicherste Weg, etwas in die Öffentlichkeit zu bringen, ist der, über den Inhalt Vertraulichkeit zu vereinbaren. Der einzige, der dafür einmal gerügt worden ist, war ein allseits unbeliebter Stadtverordneter, bei dem sich jeder diebisch freute, ihn einmal erwischt zu haben.
Dabei sollten sie einige doch einmal an die eigene Nase fassen!
Zurück zu den Kandidaten für den Beigeordneten-Posten. Wie die Stadtverordneten nicht erst im Jahre 2019 mit diesen Auswahlverfahren umgehen, spottet jeder Beschreibung. Die Wahl des jetzigen Oberbürgermeisters seinerzeit zum Beigeordneten spricht Bände, und so ist es kein Wunder, dass viele Bewerber abwinken, wenn es um einen Posten in Potsdam geht.
In Abwandlung eines anderen Bonmots kann man sagen „Auf hoher See und bei der Stadtverordnetenversammlung Potsdam ist man in Gottes Hand.“