30. 4. 2019 Wie man an staatliche Förderung kommt
Sie wollen irgendetwas mit der Familie, Freunden oder Bekannten unternehmen, haben aber nicht genug Geld und möchten einen staatliche Zuschuss?
Dann suchen Sie sich ein hehres Ziel und stellen Ihre Aktion z.B. unter die Überschrift „Fußballturnier gegen Rechts“ oder „Trommeln gegen Rassismus“ oder sonst etwas für Frauenrechte. Wie ist es mit „Luftballon-Rasieren gegen alte weiße Männer“ oder ähnliches? So etwas geht immer, und kein Verantwortlicher in Bund, Land oder Kommune wird es wagen, Ihren Antrag auf finanzielle Unterstützung abzulehnen. Notfalls kann man sich ja noch an die Fraktionen in den Parlamenten wenden – irgendeine Fraktion wird sich Ihres Antrages schon annehmen, und das ganz besonders in den Vorwahlzeiten. Und die haben wir immer, denn „Nach der Wahl ist vor der Wahl“!
Was, glauben Sie, ist denn sonst der Hintergrund des Festivals auf dem Luisenplatz „Rhythm gegen Rasism“ heute von 17.00 – 23.00 Uhr.
Natürlich wird bei den Ankündigungen der Bands oder Überleitungen der Musikstücke irgendein Ansager den Rassismus geißeln – aber ob damit das Ziel erreicht wird, steht in den Sternen. Glaubt man im Ernst, mit dem Musikklängen einen Rassisten zu bekehren?
Die Masche ist gut. Das weiß auch Ulrich Matthes, der Präsident der Filmakademie. Nicht ohne Grund fordert er lt. MAZ ein stärkeres finanzielles Engagement von Bund und Land bei den Filmproduktionen. Das Kino soll politischer werden und sich mehr gegen Rechtspopulisten engagieren. Also: Gibst Du genug Geld für deutsche und vor allem ausländische Filme, werden die AfD und ihresgleichen bei den kommenden Wahlen weniger Stimmen bekommen.
Selbst der Ver.di-Chef Bsirske, der so manches Mal mit überzogenen Forderungen für seine Gewerkschaftsangehörigen und den dazugehörigen Streiks die Geduld der Bürgerinnen und Bürger überstrapaziert hat, schwimmt auf dieser Welle. Mit fairen Löhnen (natürlich in seinem Sinne), mit Tarifbindung und mit starken Betriebsräten könne man der AfD Paroli bieten, ließ er unlängst verlauten.
Wofür die AfD, die grundsätzlich mit dem Begriff „Rechtspopulismus“ gemeint ist, sonst noch herhalten muss? Wenn es sie nicht gäbe, müssten die Zuschuss-Gierigen sie erfinden.
Ist nun Ihr Interesse geweckt? Versuchen Sie es doch einmal, wenn Sie nicht genug Geld für eigene Kracher haben, mit einem Silvesterfeuerwerk gegen Nazis oder einem Staffellauf für den Frieden. Ihrer Fantasie ist keine Grenze gesetzt!
Und wenn Sie einmal gegen den Stachel löcken möchten, initiieren Sie einen Spaziergang durch Potsdam gegen Hausbesetzer und Graffiti-Schmierer. Allerdings darf man vermuten, dass dann Ihre Chancen auf kommunale Förderung deutlich geringer resp. gleich Null sind.