18. 3. 2019 Frauen-Ticket in Berlin heute 18 % billiger

Die BVG wirbt:

"Zum Equal Pay Day, am 18. März 2019, führen wir für einen Tag das BVG-Frauenticket ein und geben 21% Rabatt auf die Tageskarte, nur für Frauen. Frauen zahlen damit statt 7,00 Euro nur 5,50 Euro für ein Berlin-AB-Tagesticket und damit 21% weniger als Männer.
Mit der Aktion wollen wir auf die Problematik der unterschiedlichen Bezahlung zwischen Frauen und Männern aufmerksam machen und als Unternehmen für Entgeltgleichheit einstehen."

Man kann sich wieder einmal nur an den Kopf fassen. Um sich modern zu geben, nennen sie die Aktion „Equal Pay Day“, also „gleicher Zahltag“. Damit will man darauf aufmerksam machen, dass statistisch gesehen Frauen 21 Prozent weniger verdienen als Männer. Werden in Berlin weibliche Abgeordnete oder Senatsangehörige anders bezahlt als männliche?  Wird weiblichen Angestellten in der freien Wirtschaft 21 Prozent Gehalt vorenthalten? Bekommt ein männlicher Verkäufer mehr Gehalt als eine weibliche Verkäuferin oder eine männliche Putzfrau mehr als eine weibliche? Das glauben die Berliner doch selber nicht!
Haben die in Berlin keine anderen Sorgen?

Der Grund, warum Frauen statistisch 21 Prozent weniger verdienen, ist die Tatsache, dass sie – durchschnittlich – geringer bezahlte Berufe ausüben oder mehr in Teilzeit arbeiten. Sollte deshalb ein solcher „Equal Pay Day“ nicht auch für vergleichbare Gruppen eingeführt werden?

Und wer kommt für die entgangenen Einnahmen der BVG auf? Natürlich wieder der Steuerzahler, der diesen hanebüchenen Unsinn finanzieren muss, weil er für  das Defizit des ÖPNV geradestehen muss. Vermutlich zahlen wir Potsdamer diese Aktion auch noch mit, sind wir doch über den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) an allen Einnahmen und Ausgaben beteiligt. Als Steuerzahler schon, aber nicht unsere Frauen, denn das Frauenticket gilt nur für Berlin AB und nicht für das Umland Berlin ABC.

Nur am Rande: Wo bleiben die „Diversen“, unser neues Geschlecht seit der bekannten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts? Verdienen sie auch weniger als Männer und müssten irgendwie am Equal Pay Day beteiligt werden? Und wie steht es mit den Behinderten? Und mit den Arbeitern, die weniger Geld als die Angestellten in der Lohntüte finden? Und die Angestellten, die weniger als die Beamten erhalten? Und bei den Beamten, bei denen der mittlere Dienst weniger als der gehobene und der wiederum weniger als der höhere Dienst erhält?

Überhaupt sollten nur die Konzernbosse, Vorstände, Minister und Bundes- und Landtagsabgeordnete den vollen Preis bezahlen – alle anderen weniger oder am besten gar nichts! Aber die haben ihre Staatskarossen mit Fahrer sowie Freifahrtscheine, so dass auch dieser Vorschlag ins Leere geht