11. 3. 2019 OB-Spaziergang in Potsdam-West

Der neue OB hat mehr Bürgernähe versprochen. So lud er am Sonnabend ab 11.00 Uhr die Einwohner von Potsdam-West zu einem Spaziergang von der MBS-Arena an der Zeppelinstraße bis zur Scholle 34 an der Geschwister-Scholl-Straße ein.

Damit er nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden konnte, hatte er sich Verstärkung mitgebracht: alle Dezernenten, weitere dienstbare Geister der Verwaltung und viele Geschäftsführer der stadteigenen Gesellschaften.

Aber die wichtigsten Helfer waren ca. 6 Klappbrett-Träger und –innen, die – sehr freundlich, geduldig, zuvorkommend und nett – alles aufschrieben, was den Bürgern unterwegs auf der Seele lag und was sie dem OB schon immer einmal sagen wollten.

So konnte der Verfasser dieser Zeilen sein Problem mit der mangelnden Fahrgastinformation an der Haltestelle Luftschiffhafen loswerden, auf der die Buslinien 580 und 631 nicht angezeigt werden. Und auch die fehlenden Radwege auf der Straße Am Bogen, deren Fahrbahn die Radfahrer wegen der großen Wackersteine nicht benutzen können, diktierte er einem der dienstbaren Geister auf Klappbrett.

Wie immer in solchen Situationen gab es natürlich auch Vorschläge, bei denen man nur den Kopf schütteln konnte. Ob es wirklich eine Anregung des jeweiligen Bürgers war oder ab er sich nur wichtigmachen wollte, war nicht immer genau festzustellen.

Zusammenfassend war der erste  Spaziergang eine gute Idee des neuen OB, bei der die Einwohner einmal direkt an der Hierarchie vorbei dem ersten Bürger ihrer Stadt ihre Kümmernisse schildern konnten. Wie gut sie aber wirklich war, wird sich herausstellen, wenn es um die Umsetzung geht. Nimmt sich der OB der Wünsche der Bürger an oder versickern sie wieder einmal im Dickicht der Bürokratie?
Es wäre schon einmal viel gewonnen, wenn er wenigstens den Petenten eine Nachricht zukommen ließe.