11. 3. 2019 Wer beschützt uns endlich vor fanatischen Gutmenschen?
Wer glaubte, dass die Empörung über AKK und ihren Karnevalsgag mit den Toiletten für das dritte Geschlecht (Männer, die nicht wissen, ob sie sich zum Pinkeln setzen oder stehen sollen) nicht zu toppen sei, wurde eines Besseren belehrt:
Eine Kindertagesstätte hat pünktlich zum Karneval vermeintlich diskriminierende Kostüme verboten. Man forderte die Eltern auf, gemeinsam mit ihren Kindern bei der Auswahl des Kostüms darauf zu achten, dass durch selbiges keine Stereotype bedient werden. Gemeint sind u. a. Verkleidungen als Indianer und Scheichs.
Zur Begründung nahmen die Pädagogen Bezug auf eine Broschüre der Berliner Beratungsstelle „KiDs – Kinder vor Diskriminierung schützen“. In der von dem SPD-Bundesfamilienministerium geförderten Handreichung heißt es: „Die sogenannten »Indianer« gibt es nicht und gab es nie. Der Begriff wurde im Zuge der Kolonialisierung Nord- und Südamerikas der damaligen Bevölkerung aufgezwungen und steht somit in Zusammenhang mit der brutalen Vernichtung großer Teile dieser Personengruppe.“ Daher vermittle ein Indianerkostüm Kindern falsches Wissen und verspotte die Ureinwohner.
Auch sei es problematisch, wenn sich Mädchen als Prinzessinnen und Jungs als Piraten verkleideten. Die Autoren der „KiDs-Broschüre“ schlagen in diesem Fall vor, die Kinder könnten bei der Kostümwahl die Geschlechterrollen tauschen. „Dass es Piratinnen und Meerjungmänner geben kann, braucht manchmal eine Ermutigung durch Erwachsene.“
Fühlen sich die Betroffenen wirklich verspottet? Es dürfte außerordentlich schwer sein, einen Scheich, einen Indianer oder einen Piraten zu finden, der sich durch Kinder in derartigen Karnevalskostümen auf den Schlips getreten fühlt – Pardon, Scheichs, Indianer und Piraten tragen keine Schlipse!
Bleibt zu hoffen, dass die Kanzlerin wie seinerzeit bei Seehofer auch gegenüber Franziska Giffey endlich von ihrer Richtlinienkompetenz Gebrauch macht und verbietet, dass das Ministerium diesen und ähnlichen unglaublichen Unsinn mit unseren Steuermitteln finanziert. In diesem Zusammenhang sei nur an die Amadeu-Antonio-Stiftung erinnert, die mit Steuermitteln den Mitarbeiterinnen von Kitas Handreichungen gab, wie man rechtsradikale Eltern von Kita-Kindern erkennt (saubere Jungs und Zöpfe-tragende Mädchen).
Dass die Kanzlerin tätig wird, ist zwar nicht wirklich zu erwarten, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.