2. 2. 2019 Der Gender-Wahnsinn

Um es vorab deutlich zu sagen: Die Würde des Menschen ist unantastbar, und Männer und Frauen sind gleichberechtigt und gleichwertig. Da beißt die Maus keinen Faden ab! Ob dafür aber eine sogenannte gendergerechte Sprache und Schrift notwendig ist, ist mehr als zweifelhaft.

Was sich dabei die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover leistet (und immer mehr andere mit ihr), spottet jeder Beschreibung. Dort gibt es künftig keine Lehrerinnen und Lehrer mehr, nur noch Lehrende. Die Stadtverwaltung möchte mit neuen Anordnungen eine „gerechtere“ Sprache fördern. Mit anderen Worten: Der Gender-Wahnsinn hält Einzug in die Behörden.

Zwar hat Hannover viele weitaus drängendere Probleme, etwa die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Oberbürgermeister Stefan Schostock (SPD) und zwei seiner engsten Mitarbeiter wegen des Verdachts der Untreue.
Aber die Genderei geht vor! Die von Hannovers rot-grün-gelber Stadtregierung genannten Beispiele zeigen deutlich, was für ein Unsinn hier gefördert wird. Statt „Rednerpult“ soll es nun „Redepult“ heißen. Ein Pult also, das redet? Aus „Wählerverzeichnis“ wird „Wählendenverzeichnis“, aus „Ansprechpartner“ wird „Auskunft gibt“, aus „keiner“ wird „Niemand“, aus „Jeder/Jede“ wird „alle“. Institutionen, die einen weiblichen Artikel haben, sollen nun, das steht dort tatsächlich, „grammatikalisch korrekt“ behandelt werden: Aus „Die Kirche als Arbeitgeber“ wird „Die Kirche als Arbeitgeberin“. Selbst die in Windows Office Word eingebaute Rechtschreibkorrektur verzweifelt und unterstreicht die neuen Wortschöpfungen rot.

Principiis obsta (Wehre den Anfängen)! Wer schrittweise mit diesem Unfug anfängt, der wird sich zügig in vollem Galopp auf den Gender- und Wortpolizei-Abgrund zureiten sehen, wie einige Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit zeigen. Aus „Vater“ und „Mutter“ wird dann „Elter“, aus „brüderlich“ wird „couragiert“ und Gipfelkreuze auf den Bergen werden wegretuschiert (zugegeben: das Beispiel ist der religiösen Gleichberechtigung entnommen).

Wie weit geht das? Können falsche Begriffe künftig von Abmahnvereinen wie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) kostenpflichtig mit Unterlassungserklärungen verfolgt werden? Wird eine falsche persönliche Anrede künftig strafrechtlich als Beleidigung gewertet? 

Am Ende müssen wir aus unserem Jour-Fixe-Treffpunkt der Potsdamer Demokraten  „Augustiner“  im Holl. Viertel eine Augustiner*in machen oder gar das gesamte Brauerei-Erzeugnis zu einem Augustiner*in-Bier umbenennen, aus dem Vaterunser dann Elterunser, aus der Frauenkirche eine Vielfaltskirche, aus dem Autobahnkreuz eine Autobahngabelung und aus der Nationalmannschaft eine Wischi-Waschi-Fußballspielschaft machen. Der Berg „Mädelegabel“ im Allgäu oder der „Watzmann“ müssten dann … ach, man mag es sich lieber gar nicht vorstellen.

Und was passiert mit dem „Herrgott“? Himmel-Irgendwas-da-oben-Sakrament, jetzt reicht‘s! Wie unverkrampft und zugleich respektvoll wirkt da doch das rheinische Motto: „Leben und leben lassen.“