3. 12. 2018 Die Klimaziele in der Welt und in Potsdam
Die Klimakonferenz in Kattowitz ist willkommener Anlass, mit der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Regierung harsch ins Gericht zu gehen. Alle Berufs- und selbsternannten Klimaschützer berufen sich auf die von der Bundesregierung eingestandene Verfehlung der Klimaziele, zu denen man sich anlässlich der Parier Klimakonferenz am 12. 12. 2015 verpflichtet hatte. Und kein Kommentator der Mainstream-Presse, seien es die Moderatoren von Heute-Journal oder Tagesthemen oder die Leitartikler der Print-Presse, verzichtet darauf, seinen Senf dazu zu geben und gute Ratschläge zu erteilen. Wir ständen kurz vor dem Abgrund, und der Untergang der Welt sei nur noch eine Frage der Zeit! Es sei nicht Fünf vor Zwölf, unken die Berufspessimisten, sondern bereits Fünf nach Zwölf. Sie wissen eben alles besser, brauchen aber im Gegensatz zur Regierung keine Verantwortung zu übernehmen.
So zeigt man uns Bilder von ausgetrockneten Wadis im fernen Afrika zum Beweis für die Erderwärmung oder Kühltürme von Kernkraftwerken, die außer Wasserdampf wahrlich kein Kohlenmonoxid oder -dioxid ausstoßen, zum Beweis für die Umweltverschmutzung. Das erinnert fatal an die Bilder der mit Kunststoff verunreinigten Ozeane in Asien, die wir seitdem in Deutschland mit der Abschaffung der Kunststoff-Strohhalme energisch bekämpfen.
Die Übeltäter der Klimakrise hat man unisono auch schon ausgemacht: Es sind die Braunkohle, die Steinkohle, der Straßenverkehr und die Industrie! Den Hausbrand, der gerade in der ehemaligen DDR zusammen mit den Trabbis für permanenten Gestank in den Städten sorgte, lässt man hierzulande natürlich außen vor.
Was ist tatsächlich beim Klimaschutz geschehen? Das Ziel, den Schadstoffausstoß um 40 Prozent zu senken, wird man nicht bis 2020 erreichen. Tatsächlich reduzierte man Emissionen „nur“ um 32 Prozent – aber das ist doch auch schon einmal etwas! Und die permanente Umstellung auf Elektro- oder Wasserstoffautos wird einen großen Teil dazu beitragen, weitere Schadstoffemissionen zu reduzieren.
Aber die Stromherstellung aus Braun- oder Steinkohle werde nicht sofort eingestellt, beklagen die Klimaforscher! Wir haben ja alternative Energien! Und wo das nicht ausreicht, kaufen wir Kohlestrom aus Polen oder Kernkraftstrom aus Frankreich dazu. Das reiche Deutschland ist immer einen Zahn schärfer!
Auch in Potsdam tuten die Gutmenschen ins gleiche Horn und schießen deutlich über das Ziel hinaus mit zum Teil kontraproduktiven Ergebnissen. Dazu als Beispiel die Zeppelinstraße. Sie wurde, da die europäische Vorgabe von 40 Mikrogramm Stickoxid um ein einziges Mikrogramm überschritten wurde, von vier auf zwei Fahrstreifen verringert, so dass sich ein Teil der verbleibenden Fahrzeuge im Stop-and-Go durch die Häuserschluchten quält und der andere in einem großen Bogen – zum Teil noch durch Wohngebiete – die Zeppelinstraße umfährt. Dadurch emittieren beide mehr Schadstoffe in die Potsdamer Atmosphäre, aber der Automat an der Messstelle ist ausgetrickst, und die Umweltaktivisten lehnen sich zusammen mit den Mitarbeitern der Verkehrsverwaltung zufrieden zurück.
Da kann man nur den griechischen Philosophen Sokrates (470 - 399 v. Chr.) zitieren: „Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen, und der Dumme weiß alles besser.“
Man darf aber auch ´mal die Frage stellen, ob die Ziele überhaupt zu erreichen sind. Denn die Ursache allen Übels ist der Mensch, genau genommen die Tatsache, dass sich die Zahl innerhalb von ca. 60 Jahren von 3,5 Mrd. auf 7,5 Mrd. Menschen erhöht hat. Diese vier Milliarden zusätzliche Menschen wollen auch essen und trinken, wohnen, heizen, Schulen besuchen, Sport treiben, auf asphaltierten Straßen Auto fahren und ähnliches mehr. Kein Wunder, dass immer mehr Flächen versiegelt werden, die Massentierhaltung ausgeweitet wird und immer mehr Wärme in die Atmosphäre abgegeben wird. Nicht das Pupsen der Rinder ist es, das die Atmosphäre erwärmt, wie grüne Aktivisten gern behaupten, sondern das der Menschen.
Hier sei an die Weltbank erinnert, die vor kurzem veröffentlicht hat, dass die ärmsten Länder der Erde in jedem Jahr einen Bevölkerungsüberschuss von 80 Mio. Menschen aufweisen. Neben dem Kampf gegen die Korruption und die Ausbeutung der Ärmsten durch ihre reichen Eliten müssen wir deshalb diese Länder bei einer maßvollen Bevölkerungspolitik unterstützen. Die Chinesen haben es der Welt vorgemacht.
Was hat das mit Potsdam zu tun? Viele Menschen aus armen Ländern streben in das vermeintlich reiche Deutschland, und Potsdam kann sich dem nicht entziehen. 2017 wohnten hier 20.491 Personen mit Migrationshintergrund (ca. 12 Prozent, also jeder achte Einwohner Potsdams) – die Zahl hat sich seit 2010 nahezu verdoppelt. Natürlich ist das vergleichsweise wenig gegenüber München (28 Prozent) oder Stuttgart (25 Prozent). Es zeigt aber, wie die Menschen aus verständlichen Gründen den Weg nach Europa suchen. Schon aus diesem Grunde ist es dringend notwendig, die Verhältnisse in den Ursprungsländern zu verbessern – der Migrationspakt ist dabei nur eingeschränkt hilfreich.