20. 11. 2018 Mit Pfandbechern retten wir die Umwelt
Eigentlich ist es keine schlechte Idee, Pfandbecher zur Vermeidung von Müll einzusetzen. Wir alle sollen Pfandbecher mit der Aufschrift „POTSPRESSO“ für 6,95 Euro kaufen und diese dann bei SEGAFREDO und anderen Straßencafés füllen lassen. Vielleicht gibt es dann dort den Kaffee für einen um 10 Cent o.ä. geringeren Preis.
Aber man darf auch die Frage stellen, warum die Leute, vor allem die Mädchen und Frauen, Kaffee beim Gehen auf der Brandenburger Straße oder beim Fahren in den Bussen und Bahnen, auf dem Fahrrad oder gar im Auto trinken müssen. Schon den Kleinkindern bringt man bei, am Tisch zu essen und zu trinken, um die Polstermöbel vor Schokoladenhändchen oder Miracoli-Mündchen zu schützen. Aber dieselben Mütter, die ihre eigene Wohnung vor umgeschütteten Gläsern oder Tassen bewahren möchten, wollen in der Öffentlichkeit damit nichts mehr zu tun haben. Können sie sich zum Trinken nicht an einen Tisch im Café setzen?
Im Übrigen ist das eine Unsitte, und niemand weiß so genau, wie oft die Mitmenschen oder ihre Kleidung von unachtsamen Trinkern in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Die Brauereien haben es mit den Bierflaschen und Bierdosen vorgemacht. Wer eine Flasche oder eine Dose kauft, zahlt 8 resp. 25 Cent Pfand. Der Erfolg ist deutlich sichtbar, und wenn ein Schlucksprecht auf Grund seines Alkohol-umnebelten Gehirns tatsächlich eine Flasche oder eine Dose stehen gelassen hat, kommen die Sammler und machen die Fundsache zu Geld.
So richtig der Ansatz der Potsdamer Bürgerstiftung ist, Müll zu vermeiden, so wenig Aussicht auf Erfolg hat sie. Wenn man es mit der Müllvermeidung ernst nähme, würde man einfach auch für die Kaffe-to-go-Becher eine Pfandpflicht einführen.