2. 10. 2018 Antifa Zeckenbiss
Zur Erinnerung:
Mit einem Kurz-Video, vermutlich mit einem Handy aufgenommen, kam es zum neuerlichen Koalitionsstreit und letztlich zur Ablösung des Verfassungsschutz-Präsidenten. Es zeigte einen Mann, der in Chemnitz an dem Tage, an dem eine Demonstration gegen die Tötung eines Deutschen durch Asylbewerber stattfand, auf einen anderen zulief, der wegrannte. Die Kamera folgte nicht den beiden Personen, die rechts aus dem Bild liefen, sondern blieb ohne Schwenk stehen.
Diese Sequenz wurde von „Anfifa Zeckenbiss“ ins Netz gestellt mit dem Vermerk, hier sei zu sehen, wie Rechte Ausländer durch Chemnitz jagten.
Als die Polizei Chemnitz das nicht bestätigte und der sächsische Ministerpräsident ebenfalls mit gesetzten Worten die Lage beruhigen wollte, war es schon zu spät. Da hatten sich die Mainstream-Medien und die übliche Politprominenz bereits festgelegt, dass in dem CDU-regierten Sachsenland der Teufel los sei.
Und als sich gar noch der Verfassungsschutz-Präsident zu Wort meldete und auf die wenig aussagekräftige Videosequenz eines mehr als dubiosen Herstellers aufmerksam machte, musste er das mit dem Verlust seines Amtes bezahlen.
Warum es bislang gegen die Gattung der „Antifa Zeckenbiss“ keinen wirksamen Schutz gibt, ist daher unerklärlich. Für die NSA ist es kein Problem, das Handy der Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland abzuhören und die Verschlüsselung in UMTS-Netzen auszuhebeln. Einen Nutzer hingegen, der seit Oktober 2017 in diversen sozialen Netzwerken aktiv ist und regelmäßig linke und linksextreme Ansichten als „Antifa Zeckenbiss“ äußert, kann der Verfassungsschutz nicht ausfindig machen!
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte 2017 rund 3.100 Bedienstete. Zum Vergleich: Ministerpräsident Woidke hat weniger als 100 Mitarbeiter in der Abteilung Verfassungsschutz des Innenministeriums im Land Brandenburg (soll auch nach dem neuen Haushalt nicht aufgestockt werden). Da kann man schon verstehen, dass die Brandenburger Behörden nicht wissen, wer sich hinter "Antifa Zeckenbiss" verbirgt.
„Es ist ein Offenbarungseid, wenn nicht mal der Verfassungsschutz weiß, wer die Leute sind, die linksextreme Ansichten äußern und in der Lage sind, mit 10 Sekunden eine Staatskrise auszulösen. Vielleicht steckt ja da der Russe hinter". hieß es – vielleicht nicht so ganz ernst gemeint - am Rande des CDU-Kreisvorstandes in Potsdam-Mittelmark.