5. 9. 2018 Die Zahl der Menschen auf der Erde steigt ständig – das wirkt sich auch in Potsdam aus

Innerhalb von 60 Jahren, also quasi innerhalb eines Menschenlebens, hat sich die Menschheit von 3,5 Mrd. Menschen auf 7,5 Mrd. Menschen mehr als verdoppelt.

Das bringt erhebliche Probleme mit sich, wenn man nur an die Migration denkt. Aber vor allem wollen alle Menschen wohnen, essen und trinken und Energie beziehen. Aber auch die schulische Ausbildung oder die Fortbewegung spielen eine Rolle, so dass die Zahl der Autos ständig zunimmt und mit ihr die Menge der Straßen, die als „versiegelte Fläche“ bezeichnet werden.

Insofern sind alle Probleme, die uns in Potsdam, in Deutschland oder auf der Welt berühren, darauf zurückzuführen. Deshalb ist die Aussage des Bundesinnenministers Seehofer, die Migration sei die Mutter aller Probleme, nicht tiefgehend genug. Selbst der Klimawandel wird durch die doppelte Zahl der Menschen deutlich beschleunigt.

Es ist kein Wunder, dass wir auch in Potsdam die Konsequenzen spüren.
So wurde gestern in der Stadtverordnetenversammlung trefflich über eine neu zu errichtende Schule in der Waldstadt, über einen Sportplatz in Babelsberg und überhaupt über den Schutz des Waldes diskutiert.

Letztlich stehen wir vor der Frage, ob eine neue Schule, die durch die Zunahme der Zahl der schulpflichtigen Kinder erforderlich geworden ist, in der Waldstadt (nahe Bahnhof Rehbrücke) in einem Waldstück errichtet werden darf. Natürlich hat sich sofort eine Bürgerinitiative gegründet, die sich für den Erhalt der Bäume einsetzt.  Ob tatsächlich die Bäume der Grund sind oder vielleicht die entstehende Lärmbelästigung resp. die befürchtete Verkehrszunahme, sei dahingestellt.

Die Potsdamer Demokraten haben hier von Anfang an die Position vertreten, dass die Errichtung einer Schule ein größeres Gewicht hat als einige Bäume in der waldreichen  Waldstadt (Nomen est omen).

Ähnlich beim Sportplatz an der August-Bebel-Straße zwischen der Wendeschleife der Straßenbahn und dem Platz von FSV 74 Babelsberg. Die Sportbeigeordnete Aubel hat in der Sitzung der SVV dargelegt, dass ca. 6.000 qm Sportfläche in Potsdam fehlen und dass die vorhandenen Sportareale zu 96 Prozent ausgelastet sind. Sollen nun wegen einiger Bäume Sportmöglichkeiten entfallen, zumal wir in einem äußerst baumreichen Bundesland leben? Die Natur muss geschützt werden, aber auch die Menschen haben Rechte!

So haben die Grünen gleich einen Antrag eingebracht, der auch von der SVV beschlossen worden ist, wonach die Verwaltung zusammen mit der Oberförsterei ein Konzept zur Erhaltung des Baumbestandes erarbeiten soll.

Aber wenn – wie erwartet – die Einwohnerzahl Potsdams jedes Jahr um ca. 4.000 Personen steigen wird, wird die löbliche Absicht kaum umzusetzen sein. Es sei denn, die LHP wandelt Weideflächen in Bauland um.