4. 9. 2018 Donnerwetter – Die MAZ

Das hätte man von der MAZ, die zur Madsack-Verlagsgruppe KG gehört, nicht erwarten können. Denn der Mehrheitskommanditist von Madsack ist die SPD, und da braucht man über die Ausrichtung des politischen Teils der Zeitung nicht weiter nachzudenken.

So wurde eine Umfrage zur Wahl der OB-Kandidaten veröffentlicht, und – welch ein Wunder – Mike Schubert, der Kandidat der SPD, liegt mit 29 Prozent vorn. Ihm folgen, das sei hier der Vollständigkeit halber auch erwähnt, Frau Trauth (Die Linke) mit 25 Prozent, Götz Friederich (CDU) mit 18 Prozent, Dennis Hohloch (AfD) und Lutz Boede (Die Andere) mit jeweils 10 Prozent sowie Frau Armbruster (Grüne) abgeschlagen mit 8 Prozent. Aber man soll nicht zuviel auf die Demoskopen geben, zu oft lagen sie in der Vergangenheit daneben.

Viel interessanter waren die anderen Ergebnisse, die gleich mit zutage kamen:

92 Prozent der Bürger gaben an, alles in allem gern in der Stadt zu leben. Aber an dem Potsdamer Verkehrsgeschehen übten 90 Prozent der Bürger Kritik. Dies gilt insbesondere für den ÖPNV, die – unkoordinierten – Baustellen, den Zustand der Straßen und Brücken sowie für den Verkehr generell. Ließen doch die Verkehrsplaner nichts aus, um den Verkehrsteilnehmer mit neuen Schikanen zu ärgern. Hier sei als Beispiel nur die Zeppelinstraße genannt, deren Einengung u. a. den Verkehr in Wohngebiete abdrängt.

Die Sperrung der Innenstadt für den Individualverkehr wird von 57 Prozent der Befragten abgelehnt, denken die doch im Gegensatz zu den Verkehrsplanern daran, dass dort Menschen, auch Autobesitzer,  wohnen, dass Geschäfte beliefert werden müssen und dass Kunden die Waren nach Hause transportieren müssen. Von den Patienten der Krankenhäuser und Arztpraxen oder den Besuchern der Freiberufler soll hier gar nicht erst geredet werden.

Für den dritten Havelübergang, also die sogenannte Havelspange, votierten zur Überraschung vieler 77 Prozent der Befragten, und nur 16 Prozent waren dagegen.

Aber glauben Sie nicht, dass die politische Spitze unserer Stadt und die Verkehrsplaner sich davon beeindrucken ließen. Sie wissen es natürlich besser und kümmern sich einen Deut um die Meinungen der Bürger. Bürgernah sieht anders aus.

Dass die MAZ die oben genannten Ergebnisse, die nicht für die Verwaltung sprechen, veröffentlichte, war nicht selbstverständlich und spricht für Frau Suppa, die noch relativ neue Chefredakteurin.