30. 8. 2018 Ein Schlag ins Gesicht für das Holländische Viertel und das Stern-Center

Die rigiden Vorgaben des Verwaltungsgerichts  haben dazu geführt, dass im Jahr 2018 nur vier Sonntagsöffnungen für die hiesigen Einzelhändler geplant werden.

Dabei handelt es sich um den 30. 9. 2018 (Antikmeile), bei in einem engen Karree zwischen Dortustraße, Hegelallee, Friedrich-Ebert-Straße und Brandenburger Straße die Einzelhandelsgeschäfte zwischen 13.00 Uhr und 20.00 Uhr geöffnete haben dürfen. Des Weiteren um den 4. 11. 2018 (Lichtspektakel) sowie voraussichtlich den 2. und 4. Advent, bei denen die Postleitzahlbezirke 14476, 14478 sowie 14480 ausdrücklich ausgenommen sind.

Schon bei Antikmarkt am 30. 9. 2018 ist nicht nachvollziehbar, dass das Holländische Viertel ausgeschlossen ist, zumal ihr Warenangebot in großen Teilen mit dem Antikmarkt übereinstimmt resp. ihn ergänz. Die dortigen Händler haben grundsätzlich das Problem, dass die meisten Touristen sonntags ihr Quartier besuchen, sie aber ausgerechnet dann  nicht öffneten dürfen. Zumal ihre meist kleinen Geschäfte inhabergeführt sind, so dass darunter angestellte Verkäufer/-innen nicht leiden müssen. Kein Wunder, dass gerade eben wieder fünf Händler dort aufgeben mussten, wie Frau Bachmann-Gräffunder von der AG Holländisches Vierteil mitgeteilt hat.

 

Noch gravierender ist es beim Stern-Center einschl. Porta-Möbel und Havel-Nuthe-Center zu Weihnachten. Auch sie dürfen (siehe oben) nicht öffnen, so dass das Weihnachtsgeschäft in großen Teilen an ihnen vorbei geht. Nutzen doch gerade Familien die Einkaufsmöglichkeiten an den Sonntagen vor Weihnachten, um größere Einkäufe gemeinsam zu erledigen. Jetzt müssen sie noch Berlin ausweichen, das als eigenständiges Bundesland deutlich freundlichere Sonntagsöffnungen gesetzlich geregelt hat.

In der Hauptausschuss-Sitzung am 29. 8. 2018 hat deshalb unser Stadtverordneter Peter Schultheiß noch einmal den Finger in die Wunde gelegt, aber die Angst vor einer richterlichen Überprüfung war der Verwaltung zu groß. Er schlug noch vor, für Stern-Center und andere im Süden Potsdams eine eigene Verordnung zu erlassen, die – sollte sie durch das Verwaltungsgericht gekippt werden – nicht automatisch die anderen Verordnungen tangieren würde. Aber offensichtlich fehlte hierzu der Verwaltungsspitze der Mut.

Schade – eine verpasste Chance. `Mal sehen, wie die Stadtverordneten in der SVV-Sitzung am kommenden Mittwoch entscheiden.