14. 12. 2017 Öffentlicher Streit zwischen Oberlin-Haus und dem Oberbürgermeister – Schuster bleib bei Deinen Leisten!

Eigentlich ein löbliches Unterfangen: Das der evangelischen Diakonie gehörende Oberlinhaus und das der LHP gehörende Ernst-von-Bergmann-Klinikum diskutieren über die Zusammenlegung von Fachbereichen ihrer jeweiligen Krankenhäuser und damit über die Gründung neuer Gesellschaften.

Für diese Gespräche gibt es Vorstände, die sie führen, und Aufsichtsräte, Personalräte und Eigner, die alle ein Wörtchen mitzureden haben.

Solche Gespräche sind schwierig, und in erster Linie müssen sich der Geschäftsführer Fichtmüller des Oberlinhauses und der Geschäftsführer des Ernst-von-Bergmann-Klinikums Grebner einigen. Und wenn die sich geeinigt haben, werden sich die anderen, insbesondere die jeweiligen Aufsichtsräte, damit befassen, und letztlich müssen die Eigner zustimmen.

Und der Oberbürgermeister? Er ist einerseits als Vertreter der LHP Eigentümer des Ernst-von-Bergmann-Klinikums und muss letztendlich mit den Stadtverordneten den Übereinkünften der Unternehmen zustimmen.

Er ist aber auch als Oberbürgermeister für die gesundheitliche Krankenhausversorgung aller Bürgerinnen und Bürger in Potsdam zuständig. In dieser Eigenschaft muss ihm daran gelegen sein, alle Krankenhäuser in Potsdam zu fördern, also das städtische Klinikum genauso wie das evangelische Oberlinhaus, die evangelische Geriatrie, das katholische Josefs-Krankheus und die private Heinrich-Heine-Klinik. Die einseitige Bevorzugung eines Hauses ist da nur schwer zu vermitteln

Und dann gar den Umsatz der einzelnen Krankenhäuser in den Vordergrund zu stellen und danach die Geschäftsführer-Posten neu zu gründender Gesellschaften zu besetzen, wie es der OB und sein Geschäftsführer Grebner wollen, geht an den Grundsätzen privatwirtschaftlicher Gegebenheiten vorbei. Das Sagen in solchen Fällen hat derjenige, der in die neue Gesellschaft mehr einbringt als der andere. Insofern wären die Verhandlungsführer gut beraten, genau diese Frage zu klären. Und eine Doppelspitze ist auch noch denkbar, wenn die Anteile gleich groß sein sollten.

Ob Fichtmüller mit seiner Presseerklärung vom 12. 12. 2017 gut beraten war, sei dahingestellt; sie war mindestens unglücklich. Nach Auffassung der Potsdamer Demokraten war es der OB mit seiner Reaktion am 13. 12. 2017 aber auch nicht, als er noch Öl ins Feuer goss. Und von der Geschäftsschädigung des Oberlin-Krankenhauses wollen wir gar nicht est reden!

Nun müssen wir abwarten, wie die Scherben wieder zusammengefügt werden können.