16. 11. 2017 Die Anwohner der Geschwister-Scholl-Straße mucken auf
Da haben unsere Verkehrsplaner etwas gekonnt: sie haben die Zeppelinstraße eingeengt und sind nun ganz überrascht, dass der Verkehr in andere Straßen abgedrängt wird.
Kein Wunder, dass die Anwohner der Geschwister-Scholl-Straße aufschreien, wird doch ihre Straße von vielen stadtauswärts fahrenden Fahrzeugen zur Umgehung .der eingeengten Zeppelinstraße genutzt. Das ist am augenfälligsten, wenn man sich den nachmittäglichen Verkehr an der Kreuzung Geschwister-Scholl-Str./Zeppelinstr./Sellostr. ansieht.
Aber genauso können die Anwohner der Forststraße, der Haeckelstraße in der morgendlichen Verkehrsspitze stöhnen, und auch die Anwohner der Kaiser-Friedrich-Straße wissen ein Lied davon zu singen – man möge sich nur einmal die Kreuzungen Kaiser-Friedrich-Straße/Am Neuen Palais oder Maulbeerallee(Schopenhauerstraße ansehen.
Man könnte verzweifeln. Zwei Mitglieder der Potsdamer Demokraten haben Verkehrswissenschaften studiert, der eine (ohne Abschluss) an der Technischen Hochschule Aachen, der andere mit Promotion an der Universität Dresden. Beide haben schon frühzeitig vor diesen Folgen gewarnt, denn in Ost und West wusste man, dass Verkehr wie Wasser ist und sich seinen Weg sucht. Baut man irgendwo eine Sperre ein, läuft das Wasser eben drum herum.
Und das alles wegen ein paar wenigen Mikrogramm Stickoxyde, deren Grenze von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft seit ein paar Jahren von der Europäischen Union festgelegt worden ist. Als ob wir die geringfügige Überschreitung von 41 resp. 43 Mikrogramm nicht auch ohne Einengung der Zeppelinstraße auf anderem Wege hätten unterschreiten können! Die Forderung der Potsdamer Demokraten nach der Umweltzone ist nur ein beredtes Beispiel dafür!
Ihre vehemente Ablehnung durch die Verwaltung ist aber auch ein Zeichen dafür, dass man andere Möglichkeiten gar nicht umsetzen wollte. Baubeigeordneter und Radfahrer Matthias Klipp wollte seinen Radweg, koste es, was es wolle!
Genau genommen ist die Einengung der Hauptverkehrsstraße hanebüchener Unsinn. Ein Teil des Verkehrs auf der Zeppelinstraße kommt nur noch im Stau voran und verursacht deshalb mehr Stickoxyde, der andere abgedrängte Teil muss Umwege fahren und verursacht dadurch ebenfalls mehr Emissionen.
In der Konsequenz belastet die Einengung der Zeppelinstraße die Umweltbilanz der gesamten LHP mehr als vorher! Nur die Messstelle wird ausgetrickst!
Es wird Zeit, dass der OB als letztlich Verantwortlicher einmal ein klares Machtwort spricht und die Hinterlassenschaften seines grünen Baubeigeordneten Klipp dorthin wirft, wohin sie gehören, nämlich auf den Müll!
Er sollte sich ein Beispiel an usnerem Ministerpräsidenten nehmen, der sich von der unsinnigen Kreisgebietsreform ebenfalls verabschiedet hat. Man darf schließlich dazulernen!