13. 11. 2017 Die OB-Kandidaten laufen sich warm
Zur Erinnerung: Die 8-jährige Wahlperiode von OB Jakobs läuft 2018 aus, und vor einigen Monaten hat er mitgeteilt, dass er für eine neue Kandidatur nicht zur Verfügung stände.
Klug von ihm, auf dem Höhepunkt seines OB-Lebens zu gehen, denn so wird man ihn in guter Erinnerung behalten. Dabei gab es neben dem Licht auch Schatten, wenn man an die verschenkte Million denkt, die zur Vermeidung des Parkeintritts an die SPSG pro Jahr gezahlt wird, oder an den Uferweg Griebnitzsee resp. Uferweg Groß Glienicke. Die Fehler beim erster hat er nicht zu verantworten, aber das sture Festhalten mit den entsprechenden Geldausgaben zeugt eher von Starrsinn. Dabei ist er in beiden Fällen bisher nicht weitergekommen.
Und der hanebüchene Unsinn mit der Zeppelinstraße wird zwar zuerst den Grünen mit ihrem damaligen Beigeordneten Klipp in die Schuhe geschoben, aber an der Gesamtverantwortung kommt der OB nicht vorbei.
So langsam kommen die Anwärter für den OB-Posten aus dem Gebüsch. Als erster warf der Kämmerer Burkhart Exner (SPD) seinen Hut in den Ring, dann folgte der Sozialbeigeordnete Mike Schubert (SPD) und kurz darauf meldete Ex-Tiefbauamtschef Frank Steffen (SPD) seine Kandidatur an. Eine Frau hat sich bisher in dieser gendergerechten Partei noch nicht gemeldet Sind die SPD-Frauen nur zu schüchtern, oder sind tatsächlich die Bewerber männlichen Geschlechts die besten?
Gut, dass die SPD drei Kandidaten hat, könnte man sagen. Aber Kampfkandidaturen sind immer von Übel, wie andere Parteien schon leidgeprüft erleben mussten. Natürlich nehmen sich alle Kandidaten vor, nur die eigenen Stärken zu betonen und nicht die Mitbewerber schlecht zu machen, aber das sind nur hehre Absichten. Irgendwann kommen sie nicht umhin zu erklären, warum sie besser geeignet sind als die anderen – und dann geht es los! Man darf gespannt sein, ob es der SPD gelingt, ohne Schäden aus der Sache herauszukommen.
Dafür bieten die LINKEN einen weiblichen Kandidaten an: Frau Traut-Koschnick. Ihre Kompetenz konnte sie bisher noch nicht unter Beweis stellen, aber sie ist eine Frau. Ein geschickter Schachzug von Hans-Jürgen Scharfenberg, der zweimal gegen Jakobs unterlag.
Bleiben die bürgerlichen Parteien, zu denen – Gott sei´s geklagt – auch die Grünen gerechnet werden müssen. Sie waren es, die bei der letzten Wahl einen gemeinsamen bürgerlichen Kandidaten verweigerten.
Hier lässt man sich Zeit, getreu dem Wahlspruch: Zu früh genannt ist schnell verbrannt.
Wir sehen es bei den Bundestagswahlen: Sobald der Name eines Kandidaten bekannt wird, ziehen Heerscharen von Detektiven los und suchen schwarze Flecken auf der weißen Weste des/der Kandidaten/-in. Und komischerweise werden sie auch immer fündig! Mal sind es erschlichene Doktor-Titel, mal sind es Mitarbeiter oder Familienangehörige, die auf Staatskosten ein tolles Gehalt bekommen, mal sind es zu enge Verbindungen zu den Lobbyisten. Sind das dann Fake-News, oder haben tatsächlich so viele Dreck am Stecken?
Glücklicherweise scheint das in Potsdam bisher nicht der Fall zu sein.
Man darf über den weiteren Fortgang gespannt sein!