21. 9. 2017 Unsere Rundfunkgebühren

Die ARD legt – teilweise – offen, was die Mitarbeiter verdienen. So ist der bestbezahlte Intendant der des WDR, nämlich Tom Buhrow. Er erhält jährlich 399.000 Euro (ohne Prämien oder sonstige Vergütungen) und damit fast doppelt so viel wie unsere Kanzlerin, die auf rund 220.000 Euro pro Jahr kommt. Seine Nebeneinkünfte sind allerdings auf 6000 Euro gedeckelt. Dafür hat der WDR gegenüber seinem Intendanten Pensionsverpflichtung in Höhe von bei 2,871 Millionen Euro, wie aus dem Geschäftsbericht 2013 hervorgeht.

Damit nicht genug! Die Einkommen setzen sich in den Funkhäusern nach unten fort. Unter dem jeweiligen Intendanten rangieren die Fernsehdirektoren, die Hörfunkdirektoren mit ihren jeweiligen Programmdirektoren und die Verwaltung. Deren Direktoren erhalten beim realtiv armen RBB 187.116 Euro pro Jahr, die Programmbereichsleiter und Hauptabteilungsleiter  122.292 Euro pro Jahr, und die einzelnen Redakteure erhalten in der ARD (nicht nach Sendern aufgeschlüsselt) zwischen 42.300 und 118.896 Euro pro Jahr. Da würde sich so mancher Otto Normalverbraucher oder Printmedien-Lokalredakteur der MAZ oder PNN die Finger danach lecken.

Erste zaghafte Kritik konterte Tom Buhrow mit dem Hinweis auf die Neiddebatte. Dabei vergisst er aber angelegentlich, dass er kein „normaler“ Unternehmer ist, der sich mit seiner Firma auf dem Markt behaupten muss, sondern ein quasi Staatsangestellter, der von steuerähnlichen Gebühren bezahlt wird. Und ob er wirklich seine Arbeit als höherwertig ansieht als die der Kanzlerin, deren Gehalt er ja – siehe oben – deutlich toppt?

Auch sonst ist von Sparsamkeit wenig zu sehen. Wie anders ist es zum Beispiel zu erklären, dass es zwar in Moskau und Washington ARD-Studios gibt, bei den jeweiligen Präsidenten-Wahlen trotzdem ein vielköpfiges Team dorthin fährt und direkt über die Wahlen berichtet.

Aber Buhrow kann auf die Ablösesummen und Jahresgehälter der Fußballprofis oder Vorstände in der freien Wirtschaft verweisen. Trotzdem: das sind Privatunternehmen, während die ARD mit ihren regionalen Sendeanstalten, dem ZDF und dem Deutschlandradio gebührenfinanziert von uns allen wird, ob wir die Sender hören oder sehen oder auch nicht. Jeder Haushalt zahlt pro Monat einen Rundfunkbeitrag in Höhe von 17,50 Euro, u. a. für die Gehälter der Mitarbeiter, die aktuelle Berichterstattung und die Serien wie Tatort, in denen nach Herzenslust gemeuchelt wird.

Und man darf auch fragen, wie denn die Gehälter in der ARD mit der Tatsache korrespondieren, dass immer mehr Menschen kein Vertrauen mehr in die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender haben.

Nein, Selbstkritik kann man von Buhrow und seinesgleichen nicht erwarten.